Kurzzusammenfassung
Fundamental-volkswirtschaftlich bleibt fast alles beim Alten, auch wenn es weiterhin sehr »dunkle Wolken« gibt.
- Die Marktbreite an den Aktienmärkten hat sich in den letzten Monaten deutlich erholt, die Gewinnentwicklung der Unternehmen ist in Summe positiv - was zu erfreulichen Entwicklungen bei Aktien und vielen Fonds führte
- Zinsen scheinen sich auf neuem Niveau zunächst eingependelt zu haben
- Die Inflation ist noch nicht vorbei
Große, globale Null-Nummern
Anstatt Sie hier mit hunderten einzelnen Wirtschaftsindikatoren und Kennzahlen zu langweilen, können wir es auch ganz einfach halten. Für die großen Volkswirtschaften in Europa, den USA und auch für China und den Rest der Welt gilt: »in Summe Null«.
Ob BIP-Zahlen, Einkaufsmanagerindizes, regionale Daten von Immobilienmärkten, Daten zur Industrieproduktion und den Arbeitsmärkten, Im- und Exporte und so weiter und so fort – überall ein sehr ähnliches Bild. Die Daten bewegen sich allesamt um Ihre Null-Linie oder bewegen sich seit vielen Monaten auf nahezu identischen Niveaus. Tatsächlich kann ich mich kaum an Phasen erinnern, die von den Makro-Daten her so langweilig waren. Beispielhaft für das Datenkonvolut sind die globalen BIP-Daten. Die Bandbreite bei halbwegs großen oder relevanten Staaten geht von -0,83% in Indonesien bis +2,34% in Taiwan. Lediglich einige sehr »exotische« Volkswirtschaften gehen darüber diese Bandbreite hinaus – auf der positiven Seite zum Beispiel die Dominikanische Republik, Paraguay und Bahrain – auf der negativen Seite Nigeria, die kapverdischen Inseln und Israel – alles andere bewegt sich um eine »positive Null« herum.
Natürlich hat jede Region und jede Branche irgendwelche Hochs und Tiefs aber in Summe trifft es die große Null einfach am besten.
Das wird nicht ewig so bleiben und sicherlich wird sich wieder eine Dynamik in die eine oder andere Richtung entwickeln. Gerade die allerjüngsten Daten aus den USA erwecken eher den Eindruck, als ob sich eine erneute Abwärtsdynamik entwickeln könnte – aber es sind bisher noch zu wenig Indikatoren, als dass man das verallgemeinern könnte.
Potentielle Auslöser, bzw. ein sog. Trigger-Ereignis für eine erneute Dynamik, gibt es aktuell mehr als genug. Politische Entwicklungen – wie die US Präsidentschaftswahl, geopolitische Entwicklungen (dazu später mehr), Naturkatastrophen (auch dazu später mehr), technologische Entwicklungen, Staatsschuldenkrisen, soziale Unruhen – all das kann potentiell ein solcher Trigger sein. Ob diese Trigger dann positiv oder negativ sind….ist noch offen.
Aktien haben deutlich an Fahrt aufgenommen
Trotz dem globalen Nullsummenspiel auf volkswirtschaftlicher Ebene haben die Aktienmärkte rund um den Globus in diesem Jahr wieder deutlich an Fahrt aufgenommen. Das im letzten Report beschriebene Phänomen der »glorreichen 7« existiert weiterhin – der Anteil an der Marktkapitalisierung dieser Aktien hat sich sogar nochmal weiter ausgebaut und erreicht inzwischen angsteinflößende Werte – aber auch die Marktbreite hat inzwischen deutlich zugenommen. Auch Aktien mit niedriger oder mittlerer Marktkapitalisierung steigen wieder, ebenso steigen auch die Aktienmärkte in sehr vielen Nebenmärkten wieder an.
Historisch niedrige Aktienmarkt-Bewertungen in Asien – mit freundlicher Genehmigung von Norbert Keimling – Taunus Trust GmbH
Das kommt nicht sonderlich überraschend. Erstens waren und sind viele Märkte immer noch sehr günstig bewertet und auch die Inflation hat Ihren Anteil daran. Inflation bedeutet am Ende eben oft nichts anderes als steigende Umsätze und Unternehmensgewinne. Auch von fast allen (seriösen) Fondsmanagern bekommen wir weiterhin auffallend viele und positive Rückmeldungen, was die fundamentale Entwicklung »ihrer« Aktien angeht. Von dieser Seite spricht nichts gegen eine langfristige Fortsetzung des Aufwärtstrends.
Aktuell zeichnet sich eine Korrektur an den Aktienmärkten ab, was nach einer solchen Rally nicht ungewöhnlich, bzw. sogar wünschenswert ist. Ob es nur eine Mini-Korrektur wird oder eine saisonal zu erwartende Sommerkorrektur – die auch zum US Präsidentschafts-Aktienzyklus passen würde oder ob wir gar eine neue größere Verkaufswelle sehen werden, bleibt abzuwarten.
Wenn es den Unternehmen in Summe gut geht – die globalen Volkswirtschaften aber auf der Stelle treten, dann muss es auf der anderen Seite irgendjemanden schlecht gehen. Auch das ist offensichtlich und wurde von uns hinreichend besprochen. Die Staatshaushalte sind außer Rand und Band, die Staatsverschuldung – gerade in den westlichen Ländern – allen voran in den USA – explodiert mit atemberaubender Geschwindigkeit.
Auch der »normale« Bürger leidet. Nicht nur, dass eine 300-Gramm-Tafel Schokolade jetzt nur noch 275 Gramm hat (was mich persönlich besonders hart trifft) und der Preis trotzdem doppelt so hoch wie »vor Corona« ist. Wir sehen teils aberwitzige Preissteigerungen, explodierende Kreditkartenschulden, die höchste Ausfallraten bei privaten US-Immobiliendarlehen seit über 10 Jahren, einen Preisverfall bei US-Gebrauchtwagen, einhergehend mit stark gestiegenen Kreditzinsen, Buchverluste in Höhe von 517 Milliarden US-Dollar in US-Bankbilanzen mit 63 US Banken, die deswegen kurz vor dem Zusammenbruch stehen (als Folge der jahrelang übertriebenen Niedrigzinspolitik), massive Abwertungen bei US Büroimmobilien, extreme Jugendarbeitslosigkeit in China, fallendes oder sehr niedriges Verbrauchervertrauen und äußerst negative politische, soziale und geopolitische Entwicklungen – um nur einige Beispiele zu nennen.
Für sehr viele Verbraucher und »normale« Bürger fühlt sich die Lage an, wie eine massive Rezession, für Unternehmen und Aktienkurse ist die Lage aber absolut in Ordnung.
Die Politik verteilt weiterhin je nach Ideologie neue Staatsschulden an die eine oder andere Gesellschaftsschicht oder Branche.
Fundamental sind Aktien global gesehen günstig bewertet – vor allem Europa, Osteuropa und auch die allermeisten Emerging Markets sind weiterhin sehr günstig. Extrem teuer hingegen sind große Teile des US Aktienmarktes, angeführt von einigen Technologie-Titeln, die inzwischen aberwitzige Bewertungen erreicht haben, wie wir sie zuletzt zur DotCom-Bubble Ende der 90er gesehen haben. Aber nur weil Aktien teuer oder übertrieben teuer sind, müssen sie nicht unbedingt fallen. Das Spiel kennen wir schließlich seit Jahren. Solange es immer neue Käufer für die Aktien gibt und die Börsenmedien ihre Lieblinge in die Höhe peitschen, kann die Party weiter gehen. Trotzdem wären wir an dieser Stelle vorsichtig und bevorzugen lieber Aktien aus anderen Regionen und Branchen.
Medienbubbles, Desinformationen und De-Dollarisation
Die De-Dollarisation der Welt scheint auf den ersten Blick weiterhin zu laufen. Manche Länder haben wieder Gold- oder Bitcoin-gedeckte Währungen eingeführt, andere schließen Handelsabkommen in chinesischen Yuan oder russischen Rubel ab, wieder andere versuchen sich zu neuen Handels- und Währungs-Blöcken zu formieren. China kauft Gold im großen Stil und verkauft gleichzeitig US-Staatsanleihen in noch nie dagewesenem Ausmaß. Man könnte denken, dass der US-Dollar in Kürze komplett wertlos wäre.
Betrachtet man aber abseits solcher meist von politischen Interessensgruppen verbreitete Meldungen die Fakten, dann ist die Realität eine völlig andere. Der US-Dollar hat seinen Anteil am Welthandel – vor allem zu Ungunsten des Euros – sogar deutlich erhöht – andere Währungen spielen insgesamt immer noch kaum eine Rolle. Irgendwas scheint hier nicht zu stimmen.
Vielleicht ist zum Beispiel eine schwächelnde chinesische Wirtschaft, die immer noch unter einer gigantischen Immobilienkrise leidet, ein Hauptgrund dafür, dass China US Bonds verkauft – weil die Regierung dringend Geld braucht? Vielleicht kauft die chinesische Bevölkerung Gold vor allem, weil es den heimischen Banken (nach mehreren größeren Pleiten) nicht mehr traut und weil der Immobilienmarkt als Kapitalsammelstelle aktuell ein Totalausfall ist? Wenn man das Geld weder zu Banken bringen will, keinen Zugang zu den internationalen Kapitalmärkten (Aktien) hat und der heimische Aktienmarkt bereits mehrfach stark enttäuscht hat – was bleibt dann schon außer Gold zu kaufen?
Am Ende wird jedes der möglichen Argumente für und gegen die De-Dollarisation richtig sein und die Wahrheit liegt – wie so oft – in der Mitte – am Ende hat »jeder irgendwie Recht«.
Dass die Meldungen am Ende so aufgebauscht und spektakulär wirken und absolut einseitig sind – das liegt wohl überwiegend an den Interessensgruppen, die diese verbreiten.
Wenn irgendwo etwas schlecht läuft, dann fokussieren sich die Medien darauf – denn die Normalität ist langweilig und nicht berichtenswert. Interessensgruppen – ob nun politische Gruppierungen, Parteien, Unternehmen, fremde Staaten oder wer auch immer legen dann immer mehr den Finger in Wunde. Durch die Algorithmen in sozialen Medien (die einem »immer mehr vom gleichen« anzeigen), durch Bots und mediale Bubbles verstärken das zusätzlich. Propaganda und FakeNews von allen Seiten befeuern die Meinungsmache dann weiter. Sofern einer der Akteure dann eigene Negativmeldungen noch mehr oder weniger erfolgreich unterdrückt und zensiert oder eine Heerschaar an bezahlten Influencern ein positives Bild weiter aufpolieren - entsteht am Ende oft ein völlig falsches Bild.
Wer einmal ein Video zur Fentanyl-Krise in der Kensington Road in Philadelphia oder zur Skid Row in Los Angeles angesehen hat und dann den weiter vorgeschlagenen Videos gefolgt ist – der bekommt schnell das Bild, als ob die USA ausschließlich aus hochgradig Fentanylsüchtigen, einer regelrechten Armee von Obdachlosen und völlig verwahrlosten Innenstäden mit bürgerkriegsähnlichen Zuständen bestehe. Wer einmal ein Video eines bezahlten Influencers aus Dubai oder China betrachtet hat, glaubt nach weiterem »empfohlenem Medienkonsum« vermutlich schnell, dass diese Städte und Regionen ausschließlich im Luxus schwelgen, alles ist modern, alles leuchtet, alles glänzt, alles funktioniert tadellos und dass es dort überhaupt keine Probleme gäbe.
Genauso ist das auch mit den Meldungen zur De-Dollarisation – je nachdem an welchem Einstiegs-Punkt man – bewusst oder unbewusst – ein Thema beginnt, verstärken sich gleichgerichtete Berichte durch die Algorithmen immer mehr.
Wir versuchen immer alle Seiten zu betrachten und deren Argumente und Meinungen zu hören. Wir verfolgen die »Crash-Propheten« genauso wie die »Tech-Gurus«, Goldilocks, den Ausführungen der Investment-Industrie und den veröffentlichten Daten. Auch hier ist es so, dass am Ende alle irgendwie Recht haben – weil alle Daten und Berichte einen wahren Kern haben.
Wenn Sie sich bei einem extrem aufgebauschten und spektakulären Thema einmal unsicher sind, suchen Sie doch mal bewusst nach genau gegenteiligen Berichten. Die Wahrheit liegt dann meist eben doch in der Mitte.
Klima und Wetter kippen
Ebenso medial aufgebauscht und in das eine oder andere Extrem gedrückt ist das nächste Thema, dem wir uns diesmal widmen wollen.
Das Wetter oder Weltklima ist inzwischen in eine neue, unbekannte Phase eingetreten. Der Planet ist so heiß wie nie – das kann man drehen und wenden, wie man will. Die Daten sind recht eindeutig.
Während viele immer noch von einem 1,5-Grad-Ziel und dem Pariser Klimaabkommen faseln, hat die Realität längst neue Fakten geschaffen. Die 1,5 Grad sind bereits gerissen. Wir möchten an dieser Stelle nicht darüber diskutieren, ob und wie das Klima geschützt werden soll oder wer oder was daran schuld ist – dafür gibt es sinnlose Talkshows und regelmäßig ergebnislose Konferenzen. Am Ende spielt es hier in diesem Report auch keine Rolle, ob eine fehlgeleitete Politik, der Sonnenzyklus, das natürliche Auf und Ab, das CO2, Vulkane, die Versiegelung von Flächen, das Abholzen von Wäldern oder vielleicht sogar Außerirdische oder irgendwelche Götter daran Schuld sind.
Die klimatischen Veränderungen sind inzwischen derartig stark, dass viele hunderte Millionen Menschen direkt betroffen sind und dass sich die Lebensgewohnheiten drastisch verändern. Das ist zwar alles nicht neu und wird seit Jahrzehnten von der Wissenschaft genauso prognostiziert, aber zumindest bayerische Regionalfürsten, haben nicht damit gerechnet. Aber solange man regionale Hochwasser für den Wahlkampf gebrauchen kann, hat auch das etwas Gutes für diese Leute.
Meist sind diese Ereignisse nicht groß und spektakulär genug, um es in die Medien zu schaffen – insofern werden sie als lokales Ereignis abgestempelt, wie es sie immer schon gegeben habe.
Globale Meeres-Oberflächentemperaturen von https://climatereanalyzer.org/clim/sst_daily/
Immerhin, einige Ereignisse haben es in die großen Medien geschafft. Das extreme Unwetter in Dubai vor Kurzem haben die meisten vermutlich mitbekommen. Dass es kurz darauf zu einem zweiten, ähnlich starken Unwetter kam, ging hingegen in den Medien bereits unter. Ebenso vernachlässigt wurde, dass diese Unwetter keine regional auf Dubai beschränkten Ereignisse waren, sondern dass diese großflächige Überschwemmungen in den gesamten VAE, Saudi Arabien, Oman und Iran zur Folge hatten.
Hohe Opferzahlen – wie erst kürzlich die über 2000 Toten aufgrund eines Erdrutsches in Papua Neu Guinea – schaffen es gerade noch in die Randnotizen der großen Nachrichtensender.
Fakt ist, dass die »regionalen Wetterereignisse« inzwischen katastrophale Ausmaße angenommen haben und in einer Schlagzahl daherkommen, wie wir sie noch nicht gesehen haben. Gerade in den letzten 18 Monaten überschlagen sich die Ereignisse. Hier mal ein kleiner Auszug allein aus dem Mai 204:
Bei Überflutungen in Ostafrika / Kenia, Rio Grande do Sul / Brasilien, im Iran, Afghanistan und Indonesien kamen mindestens 762 Menschen ums Leben.
Riesige Überschwemmungen in Russland und Kasachstan, ein fortlaufendes »Absaufen« in Porto Alegre / Brasilien, massive Stürme, Unwetter, Überflutungen und Hagelkörner mit unfassbaren und laut Wissenschaft maximal machbaren 20-25 cm Durchmesser in China und in den USA, Tornado um Tornado in den USA, unfassbare Hitzewellen in Mexiko, Indien, Pakistan und Südostasien – die Liste könnten wir hier inzwischen unendlich weiterführen – allein um die aktuellen Meldungen zu verarbeiten. Dagegen waren die sommerlichen Waldbrände in Südeuropa und Kanada der letzten Jahre durchaus noch eher »Peanuts«.
Gerade, wenn sich solche Veränderungen mit politischem Missmanagement und menschlichem Fehlverhalten paart, sind die Folgen oft absolut katastrophal:
- Wenn zum Beispiel wegen Betrug und Korruption Abwasserschächte auf modernen Flughäfen nur aus den Deckeln bestehen – und darunter gar keine Schächte sind – wie jüngst in China.
- Wenn eine sowieso schon unter Dürre leidende Stadt den Grundwasserspiegel immer weiter absenkt und so die Folgen der Dürre maximiert – wie in Teilen Mexiko City - wo in vielen Randbezirken seit Monaten nur noch alle paar Wochen mal ein paar Tropfen Wasser geliefert werden. Das extreme Wachstum mancher Metropolregionen führt zu immer größeren Problemen wie dem Absinken von nahe am Meer gelegenen Städten.
- Wenn Häfen, Logistik- und Industriezentren überflutet werden, Flughäfen außer Betrieb gehen, U-Bahnen volllaufen oder ganze Städte großflächig zerstört werden (wie neulich in Texas oder letztes Jahr in Acapulco),
… dann hat das unmittelbare Auswirkungen auf die dort ansässigen Unternehmen, deren Infrastruktur, deren Waren und Lieferketten. Die Schäden vernichten Vermögenswerte. Natürlich führen solche Ereignisse immer auch steigenden Versicherungsbeiträgen – wenn man bestimmte Objekte überhaupt noch versichern kann. Ebenso führt es zu Verzögerungen und Umwegen, wenn die Transportinfrastruktur beschädigt ist. »Wunderbar« mitverfolgen können Sie das zum Beispiel hier:
https://www.deutschepost.com/en/business-customers/global-event-observer.html
All das führt letztendlich zu höheren Kosten und längeren Lieferzeiten. Das »Positive« daran ist, dass die Kosten für einen Wiederaufbau am Ende das Bruttosozialprodukt steigern, ohne dass die Vermögensverluste dem entgegen gerechnet werden.
Auch für die Landwirtschaft haben solche Veränderungen massive Folgen – was sich ebenfalls in steigenden Preisen widerspiegelt. Bei den Preisen für Kaffee, Orangensaft und Kakao merkt man das auch im Supermarkt in Deutschland.
Für die globale Wirtschaft bedeutet all das das vor allem eines: Steigende Kosten und somit Inflation. Da Wetter und Klima global nicht zur Ruhe zu kommen scheinen, dürfen wir uns darauf einstellen, dass neben politischen, technologischen und wirtschaftlichen Entwicklungen auch das der Eingriff des Menschen in die Natur einen immer bedeutenderen Einfluss auf das Thema Inflation haben wird – neben all dem menschlichen Leid und der Zerstörung, die diese Ereignisse mit sich bringen.
Einige wenige vermögensverwaltende Fonds investieren immer einen Teil ihres Vermögens auch in Rohstoffe – nicht um damit zu spekulieren, sondern ausschließlich unter dem Gesichtspunkt der Risikostreuung und der Absicherung von solchen Preiseffekten.
Für Cat-Bonds (»Katastrophenanleihen«) bedeutet ein Anstieg solcher Ereignisse, dass immer mehr Wirtschaftssubjekte sich gegen extreme Wetterereignisse absichern wollen und müssen. Da die Liquidität in diesem Segment aber nun nicht gerade riesig ist – führt das zu steigenden Preisen. Die uns aktuell vorliegenden Zahlen bestätigen das. Zusätzlich führen steigende Risiken auch zu höheren Prämien. Auch das Zinsumfeld ist gut für die Coupons aus den CatBonds. So makaber es klingt – aber für CatBonds dürften weiterhin gute Zeiten bevorstehen. Die von uns empfohlenen Fonds aus diesem Segment weisen aktuell einen Zinssatz von über 9% auf US Dollar Basis aus – was selbst bei gleichbleibenden Preisen und unter Berücksichtigung der zu erwartenden Ausfallraten weiterhin sehr attraktiv wirkt. Zu berücksichtigen ist sicher auch, dass in Cat-Bonds nur »die ganz großen« Katastrophen in sehr wohlhabenden Regionen abgesichert werden – wenn also in Südamerika eine Stadt absäuft, dann spielt das bisher für den CatBonds Markt genauso wenig eine Rolle, wie wenn irgendwo in der Wüste plötzlich Sturmfluten auftreten. Außerdem sind auch Nicht-Wetter-Ereignisse über CatBonds abgesichert – wie zum Beispiel Erdbeben in Kalifornien oder Japan. Somit dürften die steigenden Schadenszahlen aus Unwettern nicht eins zu eins mit steigenden Ausfällen bei CatBonds einhergehen. Das größte Klima-Risiko für Cat-Bond-Anleger sind sicherlich Hurricanes, wenn sie auf eine US-Küste treffen. Für 2024 wird eine stark überdurchschnittliche Hurricane-Saison erwartet, wir das NOAA vor Kurzem veröffentlicht hat: https://www.noaa.gov/news-release/noaa-predicts-above-normal-2024-atlantic-hurricane-season
Wir halten dieses Segment trotzdem weiterhin für sehr attraktiv.
Man möchte meinen, dass die aktuellen Entwicklungen für alle Aktien, die etwas mit Umweltschutz zu tun haben, sehr vorteilhaft wäre – bisher ist das aber reine Theorie. Gerade Fonds, die auf »Öko-Technologien« setzen hinken dem Markt weiter hinterher.
USA – Commercial Real Estate
Vom amerikanischen Büroimmobilienmarkt erreicht uns Schreckensmeldung um Schreckensmeldung. Das geht bereits seit vielen Monaten so. Anfangs konnte man das noch als Einzelereignis abtun, inzwischen haben wir aber starke Zweifel, ob es tatsächlich jeweils nur »objektspezifisch« ist. Vielmehr scheint die »Gleichung« zu lauten:
- Corona + Homeoffice + KI + hohes Zinsniveau = Leere Bürotürme + fallende Preise
Auch von großen Appartementblocks, Hotels und Einkaufszentren kommen regelmäßig schlechte Meldungen rein.
Wir haben in nachfolgender Tabelle die Objekte zusammengetragen, bei denen es für uns halbwegs verwertbare Daten und Informationen gegeben hat. Alle Meldungen stammen ausschließlich aus dem Zeitraum April und Mai 2024!
Das ist sicherlich kein komplettes und wahrscheinlich auch kein repräsentatives Bild für die gesamten USA. Wir sind keine Immobilienexperten und haben hier lediglich dargestellt, was uns »irgendwie zugeflogen« ist. Auch können wir nicht ausschließen, dass einige unserer Quellen gerne einen »negativen Berichts-Bias« haben – obwohl von diesen Quellen auch positive Meldungen veröffentlicht wurden – zum Beispiel aus Hawaii und Südkorea.
Die fallenden Preise bei »Commercial Real Estates« führten jüngst zu dramatischen Verlusten einer ersten hypothekenbesicherten »CMBS-Anleihe«, die mit dem besten Rating von AAA bewertet wurde. Die Investoren erhielten lediglich 74% der Anleihe zurück.
Die Daten vom normalen Wohn-Häusermarkt geben – wie immer – ein lokal sehr unterschiedliches Bild. Eine große Umfrage unter Maklern zeigte aber insgesamt auch ein eher negativ geprägtes Bild – was vor dem Hintergrund stark gestiegener Kreditzinsen nicht weiter verwundert.
Aktienkurse von Banken, die sich in diesem Geschäftsfeld tummeln leiden schon länger. Zusammen mit den nicht realisierten Buchverlusten aus Anleihen-Geschäften (lächerliche 517 Milliarden Dollar) dürfte es in nicht allzu ferner Zukunft noch die eine oder andere Bankenübernahme oder -rettung geben (müssen).
All diese Meldungen trüben zumindest das Gesamtbild, welches die US Wirtschaft zeichnet. Der Immobilienmarkt ist nun mal eines der bedeutendsten Segmente für eine Volkswirtschaft.
Und mal wieder…Geopolitik
Ich weiß, dass viele unserer Kunden keine Lust auf geopolitische Themen haben und sich nur ungern damit beschäftigen. Die Lage spitzt sich aber täglich weiter zu – weshalb wir erneut darüber schreiben müssen.
Der Ukraine-Krieg tobt weiterhin ohne Rücksicht auf Verluste. Putin schickt Fleischwelle um Fleischwelle seiner eigenen Bevölkerung in den Tod und greift täglich zivile Ziele in der gesamten Ukraine an. Gleichzeitig schwörte Vladolf Putler kürzlich (29.05.24) die eigene Bevölkerung ganz nazi-like auf den totalen Krieg ein und droht andauernd mit dem Einsatz von Atomwaffen gegen Städte im Westen – mit dem sich Russland aus seiner Sicht der Dinge schon längst im Krieg befindet. Der Iran, Nordkorea und China helfen dabei mit Waffen und Ausrüstung. Zeitgleich versucht der Iran weiterhin Israel zu zerstören. Meist durch seine Proxys, aber auch durch eigenes Personal im Libanon, aus dem Gaza-Streifen, aus Syrien und aus dem Yemen. Ganz nebenbei hat der Iran kürzlich den größten Angriff mit ballistischen Raketen und Drohnen auf ein anderes Land (Israel) durchgeführt, den die Welt bisher gesehen hat! Zum Glück wurden die »fliegenden Mofas« und Raketen nahezu vollständig von Israel abgefangen und es kam zu keinen nennenswerten Schäden.
Einer kleiner Seitenhieb zur deutschen Innenpolitik sei hier gestattet: Der Iran erwirtschaftet nur ca. 10% des BIP von Deutschland. Der geschätzte Verteidigungshaushalt des Iran liegt bei weniger als 25% von Deutschland. Aber der Iran schaffte es damit in der gesamten Nahostregion bewaffnete Gruppen militärisch auszustatten und zumindest halbwegs moderne Raketen- und Drohnensysteme in großer Stückzahl zu produzieren. Diese Truppen sind offensichtlich auch kampffähig und können Angriffe über Distanzen von bis zu 2.000 Kilometern durchführen. Die deutschen Truppen hingegen…? Die sind vermutlich mit Aktenordnern und Arbeitsanweisungsleitfäden ausgestattet und könnten wahrscheinlich nicht mal einem Angriff aus Österreich etwas Nennenswertes entgegensetzen? Geschweige denn die Bevölkerung bei einem massiven Drohnen- oder Raketenangriff beschützen. Wie bereits mehrfach erwähnt, ist zu bezweifeln, dass einfach immer nur mehr Geld und Budget im Verteidigungsministerium irgendwelche Probleme lösen könnten.
Nordkorea hat Südkorea zum Hauptfeind erklärt, womit eine friedliche Wiedervereinigung nicht mehr auf der Agenda steht. Nahezu täglich gibt es Berichte über neue Waffentests, Satelliten- und Raketenstarts in Nordkorea. Wahrscheinlich erhält Kim im Gegenzug für die Lieferung von Waffen an Russland von Russland Unterstützung bei diesen Projekten. Auch sehr skurrile Aktionen – wie das »Versenden« von hunderten großer Luftballons mit Müll und Fäkalien gen Südkorea sind inzwischen an der Tagesordnung. Kim schwört seine Bevölkerung nahezu täglich auf einen bevorstehenden großen Krieg ein und droht mit der Vernichtung Südkoreas. Über die tatsächliche Schlagkraft Nordkoreas kann nur spekuliert werden. Zwar hat Nordkorea eine der größten Armeen der Welt und verfügt über Nuklearwaffen, aber in einer konventionellen Auseinandersetzung mit Südkorea ist doch zu bezweifeln, ob eine Armee aus ausgehungerten Soldaten, die handgebaute Raketenwerfer hinter Traktoren herziehen wirklich etwas ausrichten kann. Falls Ihnen mal langweilig ist, empfehlen wir Ihnen den »Genuss« nordkoreanischer Propaganda-Nachrichten. Erst kürzlich hat Kim wieder einen kleinen Wohngebäudekomplex eröffnet – wie immer kam er wie der US Präsident in einer unendlichen großen Autokolonne an, die erst durch völlig trostlose Landschaften und menschenleere Städte fährt. Das von Putin als Geschenk überreichte Luxusauto wird dabei immer gekonnt in Szene gesetzt. Sobald er dann den Ort des Geschehens betritt, fangen alle in Reih und Glied angeordneten Massen hysterisch an zu schreien, zu klatschen und zu heulen und die PropagandaShow startet….. Was auch immer Kim so eröffnet und einweiht, würde bei uns vermutlich noch nicht einmal einen 3. Bürgermeister auf den Plan rufen – aber Big Boss Kim muss natürlich diese seltenen Errungenschaften seiner sozialistischen Dynastie immer persönlich abnehmen und einweihen. Das alles ist einfach nur skurril. Gleichzeitig ist die Situation aber auch beängstigend, denn ein Angriff auf Südkorea – ob – wie bereits im Herbst 2010 geschehen – mit Raketen und Granaten auf die umstrittenen Inselgruppe Yeongpyeong oder tatsächlich mit dem angedrohten Einsatz von Atombomben auf Seoul – nichts scheint angesichts dieser Gehirnwäsche und Realitätsferne ausgeschlossen zu sein.
Weit weniger skurril, aber umso gefährlicher und dramatischer ist die Lage im südchinesischen Meer. China eskaliert täglich immer weiter. Auch hier geht es um irgendwelche Inseln. Natürlich ist Taiwan hier im Fokus – und das verwendete Vokabular chinesischer Politiker und Militärs wird jeden Tag aggressiver. China beansprucht aber auch nahezu das gesamte südchinesische Meer für sich allein. Eine Meeres- Fläche, die fast so groß ist, wie die gesamte Landfläche aller EU-Staaten – inklusive aller Lebewesen und Rohstoffen, die sich darin und darunter verbergen. Schon seit langem erschafft China hier neue Realitäten entgegen allen internationalen Vereinbarungen und Gerichtsurteilen. Inzwischen hat China 27 (!!!) Militärbasen auf den diversen Inseln im südchinesischen Meer errichtet und hindert quasi täglich Behörden, Fischer und Militär aus den Philippinen daran sich in ihrem eigenen Territorium zu bewegen. Die Auseinandersetzungen nehmen ständig an Schärfe zu. Es gibt bereits erste Opfer zu beklagen.
Eine Übersicht der Militärbasen finden Sie bei Interesse hier: https://amti.csis.org/island-tracker/china/
Hier einige Äußerungen chinesischer Politiker und Militärs aus den letzten Wochen:
PLA Generalleutnant Jing Jianfeng beschuldigte bei dem gleichen Treffen in Singapur die USA, dass sie eine Asien-Nato erschaffen würden – anstatt darüber nachzudenken, was wohl die logische Folge des aggressiven Auftretens Chinas im Südchinesischen Meer sein würden.
Ebenfalls auf dem Shangri-La Dialog 2024 in Singapur meldete sich der chinesische Verteidigungsminister zu Wort: »Jeder, der es wagt, Taiwan von China zu trennen, wird mit Sicherheit in Stücke gerissen und zerschmettert und seine eigene Zerstörung herbeiführen!«
Der Sprecher des chinesischen Verteidigungsministeriums sagte am 31.05.: »Die chinesische Armee ist bereit, zusammen mit der russischen Armee die Gerechtigkeit in der Welt zu verteidigen«
Ende Mai sagte der Sprecher: »Taiwan ist China. Wie das Taiwanproblem gelöst wird, ist die eigene Sache der
1,4 Milliarden Chinesen. Die PLA (chinesische Armee) wird praktische Maßnahmen treffen, die nationale Souveränität und territoriale Integrität zu verteidigen. Mit jedem Schritt einer weiteren Provokation einer Unabhängigkeit Taiwans werden unsere Gegenmaßnahmen immer weiter vergrößert, bis eine vollständige Wiedervereinigung mit dem Mutterland erreicht wird.«
PLA Major General Xu Hui gab dem ukrainischen Präsidenten am ersten Juniwochenende in Singapur folgenden Rat: »Bedenken Sie den Wert des Lebens der ukrainischen Bevölkerung. Für was kämpfen das ukrainische Volk überhaupt?«
Es ist unklar und sehr umstritten, wie stark das chinesische Militär am Ende ist. Natürlich ist es zahlenmäßig jedem potentiellen Gegner absolut überlegen. Jedoch kam es im letzten Jahr mehrfach zum Köpfe-Rollen in einigen Sparten des chinesischen Militärs – vor allem bei den Raketenstreitkräften. Hier gab es wohl Pfusch und Korruption in großem Maßstab beim Bau von über 300 neuen Atomraketenabschussanlagen. Sie wurden zwar gebaut, was man auf Satellitenaufnahmen sehen kann, aber inwieweit sie funktionstüchtig sind, ist offen. Zudem gab es »Probleme« mit einem der neuesten U-Boote, sowie bei dem größten und modernsten Landungsschiff der Welt. Das U-Boot ist anscheinend mit der gesamten Mannschaft untergegangen und das modernste und größte Landungsschiff der Welt ist auf offenem Meer abgefackelt. Da die Bilder des brennenden Monsters sich schneller um die Welt verbreiteten, als die Zensur sie einfangen konnte, sprach man von offizieller Seite von »Feuerlöschübungen«.
Korruption und darauf begründet eine oftmals niedrige Qualität scheinen weit verbreitet zu sein – auch bei den neuesten, modernsten und spektakulärsten Waffensystemen. Vieles scheint auch komplett gefaked zu sein. Aber trotzdem – China rüstet weiterhin massiv auf und besitzt eine unglaubliche »Masse« an Material. Wie schrieb eine chinesische Militärbloggerin neulich in etwa: »Es geht nicht um die Qualität der Waffen, sondern um die Quantität. Wenn wir mehr Drohnen, Raketen und Flugzeuge haben, als der Gegner an Abwehrsystemen verfügt, dann erreichen wir über kurz oder lang immer die totale Lufthoheit«. Und was »Masse« angeht, kleckert China nicht. Aktuell laufen jedes Jahr so viele neue Kriegsschiffe vom Stapel, wie das Vereinigte Königreich insgesamt an Flotte verfügt….und bei uns im Westen gibt es kaum mehr Werften und jedes einzelne Groß-Projekt verzögert sich regelmäßig um viele Jahre.
Immerhin fliegt China allein zum Mars und zum Mond und es betreibt seit Jahren eine eigene Raumstation – es scheint also nicht so zu sein, dass immer und alles »Tofu-styled« ist, wie es oft von China-Kritikern aufgezeigt wird.
Für uns stellt sich hier nicht mehr die Frage, »ob«, sondern nur noch »wann« und »wo« es zuerst krachen wird.
Angesicht der Vielzahl an aggressiven Aktionen und Äußerungen glauben wir auch nicht daran, dass mit irgendwelchen diplomatischen Verhandlungsrunden auch nur einer der Konflikte noch gelöst werden kann. Zu unterschiedlich sind die Weltbilder und Standpunkte.
In einem optimistischen Szenario wird es bei kleineren Auseinandersetzungen um irgendwelche Ei-Lande im südchinesischen Meer bleiben.
Was sind aber die Konsequenzen für den globalen Handel, die globalen Produktionsketten und vor allem für die deutsche Wirtschaft, die sich extrem abhängig von China gemacht hat? Was passiert wohl, wenn es militärisch heiß wird mit den hunderten Milliarden Euros der deutschen Industrie in China? Wie lange werden wir dorthin noch Produkte und Dienstleistungen exportieren können? Was, wenn wir eine weitere Eskalation in den Handelskonflikten sehen werden? Leider muss man davon ausgehen, dass es dazu kommt, allerdings scheint gerade die deutsche Industrie und Politik wenig bis gar nicht darauf vorbereitet zu haben.
Was tun bei all solchen Nachrichten?
Wir wollen keine Angst und Panik verbreiten, wenn wir regelmäßig so unangenehme Themen beleuchten. Aber es ist wichtig über mögliche »Triggerpunkte« und deren Konsequenzen nachzudenken. Wie Eingangs geschrieben, gibt es extrem interessante Aktien-Bewertungen rund um den Globus – mit Ausnahme der USA. Sehr viele Unternehmen liefern sehr gute Ergebnisse und geben vielversprechende Aussichten. Aktien gehören weiterhin unbedingt in die Depots. Aber es ist eben nicht alles rosig – und nur weil aktuell wieder Zinssenkungsphantasien aufkeimen, muss man nicht blind auch die teuersten Luftnummern am Aktienmarkt zu völligen Mondpreisen erwerben.
Wir empfehlen – wie immer – eine breite Streuung. Von Gold und Edelmetallen über CatBonds, Special Situations und Wohnimmobilien bis hin zu einem wirklich diversifiziertes Aktienportfolio. Natürlich kann und wird es in einigen Segmenten immer wieder Durststrecken, besonders negative Ereignisse und schlechte Stimmung geben….aber das ist völlig normal.
Wenn wir jetzt mal nicht davon ausgehen, dass die Welt morgen komplett untergeht – dann ist und bleibt es so, dass nur Unternehmen mit ihren Produkten und Dienstleistungen die Welt zu einer besseren und wohlhabenderen machen können und werden – und nicht die Politik oder irgendwelche Apparatschniks oder ausufernde Staatsschulden.
Wenn Sie gern aktuelle Meldungen und weiterführende Details zu den Themenkomplexen rund um unsere Reports »konsumieren« möchten, dann folgen Sie gerne meinem persönlichem Twitter-Account – inzwischen »X«. Dort schreibe ich meist keine eigenen Beiträge und Meinungen, sondern versuche nur interessante oder relevante Meldungen zu sammeln - Manchmal gibt es hier auch positive Meldungen oder süße Hundebilder: https://x.com/Toby090975
Zum Abschluss noch ein wirklich negatives Thema aus unserer Branche:
Totales Abwicklungsarmageddon im Bankensektor
Als es während Corona zu immer längeren Bearbeitungszeiten bei Banken geführt hat, haben wir das so hingenommen. Nach Corona gab es in vielen Fachabteilungen liegen gebliebene Arbeiten – auch das war noch verständlich und hinnehmbar. Da die große Volldigitalisierung der Branche aber in greifbarer Nähe war, störte es auch nicht weiter. Leider hat sich die Situation in den letzten Wochen und Monaten überhaupt nicht verbessert – das Gegenteil ist der Fall. Ob Sie eine Vollmacht einrichten, ein neues Minderjährigen-Depot eröffnen, eine einfache Rückfrage haben oder einen Nachlassfall zu bearbeiten haben….alles dauert ewig und ist furchtbar kompliziert – ohne dass es einen echten Grund dafür gäbe. Früher war »ewig« alles was länger als drei Tage gedauert hat. Heute sind wir bereits froh, wenn wir irgendwas binnen drei Wochen regeln können. Die Banken und Abteilungen scheinen sich selbst gegenseitig im Weg zu stehen, alle haben Personalprobleme, die ultimativen Digitalisierungslösungen lösen nichts, aber führen zu neuen Problemen und Fehlern, viele Systeme scheinen noch aus den frühen 80ern zu sein, die Banken wollen, dass die Kunden alles selbst und online machen … die Liste ist lang.
Zumindest was Transaktionen angeht, haben wir bislang noch keine großartigen Probleme festgestellt. Aber alles andere ist wirklich eine Katastrophe gepaart mit immer mehr völlig sinnloser Bürokratie.
Die Branche ist weiterhin stark im Umbruch und konsolidiert sich.
Das bedeutet für Sie, dass es durchaus zu erwarten ist, dass sich die Namen Ihrer Banken verändern, dass sich die neuesten Onlinelayout von immer wieder noch neueren (aber niemals besseren) Onlinelayouts abgelöst werden und im Ernstfall, dass wir Ihnen raten werden, mal wieder bei einer anderen Bank ein Depot zu eröffnen und die Gelder zu transferieren. Leider. Für uns bedeutet es vor allem viel Zeit und Nerven zu opfern für absolut Nichts.