Neuwahlen in Deutschland
Die unbeliebte Ampel-Regierung in Deutschland ist Geschichte. Ein Wahlsieg der CDU bei den kommenden Bundestagswahlen ist aktuell am wahrscheinlichsten. Ob eine neue Regierungskoalition (GroKo Teil III) mit den überwiegend gleichen, alten Köpfen am Ende die dringend notwendigen Reformen angehen wird, die man davor über zwei Dekaden komplett verschlafen hat, darf bezweifelt werden. Jedoch könnten rein psychologische Effekte bereits dazu führen, dass zumindest teilweise das Vertrauen in die deutsche Wirtschaft wieder zurückkommt. Die Stimmung in Deutschland scheint schlechter zu sein als die tatsächliche Lage. Das Sentiment in breiten Teilen der Bevölkerung lautet: »Schlimmer geht’s nimmer«. Wir hoffen, dass mit einer neuen Regierung wieder Schwung in die Wirtschaft kommt und dass europäische Aktien in Folge im internationalen Ranking wieder deutlich zulegen können und wünschen der neuen Regierung schon jetzt viel Erfolg.
US Präsidentschaftswahl
Donald Trump ist erneut zum US-Präsidenten gewählt worden. Aktuell ist noch unklar, in welche Richtung er die USA in den nächsten Jahren steuern wird. Die Aussagen von Trump und seinen Mannen sind bisher sehr widersprüchlich. Die bisherige Auswahl von Kandidaten für die verschiedenen Ämter wirkt teils etwas »befremdlich«. Die Wahrscheinlichkeit, dass seine zweite Amtszeit für viele US-Bürger, US-Partnerländer und einige Branchen deutlich unangenehmer wird als in seiner ersten Amtszeit, ist sehr hoch. Jedoch wird er wohl keine absichtlich komplett schlechte Wirtschaftspolitik einschlagen. Eine Veränderung der Ausgabenpolitik der USA kann jedoch bei manchen Firmen und Branchen zu deutlichen Verwerfungen führen. Eine Ausweitung von Sanktionen gegen China und manch andere Nation ist sehr wahrscheinlich. Aus geopolitischer Überlegung dürften solche Sanktionen durchaus stimmig sein. Makroökonomisch bedeuten Sanktionen jedoch oftmals nur, dass Preise und somit die Inflation ansteigen.
Donald Trump will die Staatsausgaben und das hohe Defizit der USA in den Griff bekommen – wir sind gespannt, ob ihm das gelingen wird. In den ersten drei Jahren seiner ersten Amtszeit vor Corona (2016 bis 2019) hat Donald Trump die Staatsausgaben auf jeden Fall nicht reduzieren können, sondern sie sogar um mehr als 1,1 Bio. Dollar pro Jahr von 6,6 Bio. Dollar auf 7,7 Bio. Dollar gesteigert. Sollte es ihm glücken, die Staatsausgaben tatsächlich massiv zu reduzieren, dürfte dies gesamtwirtschaftlich jedoch zunächst negativ wirken, selbst wenn es mittel- und langfristig positive Effekte haben sollte.
Märkte 2024
Das Anlagejahr 2024 verlief in Summe bisher zufriedenstellend. Das Muster der letzten Jahre blieb dabei auch überwiegend in Takt. Risikoreiche Assets steigen, während konservative Asset Klassen nur wenig oder keinen Ertrag brachten. Die Mehrheit der reinen Aktienfonds liegt zweistellig im Gewinn. Die stärksten Zuwächse konnten Fonds erreichen, die in Rüstung, Technologie, Edelmetalle und Edelmetall-Minen investieren. Auf der kleinen Verliererseite fallen weiterhin einige Small Cap und Öko-Tech-Fonds auf. US Aktien hatten 2024 bisher ein sehr starkes Jahr. Die Bewertungen bei vielen amerikanischen Aktien sind jedoch historisch hoch, was berechtigte Zweifel an einer Fortsetzung der Hausse in dieser Stärke mit sich bringt. Bei europäischen Aktien war das Bild sehr uneinheitlich. Der spanische Aktienmarkt präsentierte sich sehr stark, auch der deutsche und englische Aktienmarkt sind sehr gut gelaufen, französische Aktien hingegen kämpfen um die Null-Linie herum. Italienische Aktien hingegen hatten ein sehr starkes erstes Halbjahr, neigen jedoch seit der Jahresmitte eher zu Schwäche. Ein fast identisches Bild wie Italien lieferte auch der japanische Aktienmarkt.
Die von unseren Kunden gehaltenen, vermögensverwaltenden Fonds brachten in der Regel erfreuliche Erträge zwischen +6% und +15%.
Mit Anleihen konnte man hingegen kaum Geld verdienen – je nach Laufzeit der Anleihen brachten die verschiedenen Fonds kaum nennenswerte Erträge zwischen -2,5% und +2,5%. Die große positive Ausnahme bei Anleihen waren die CatBonds. Der von uns favorisierte CatBond-Fonds konnte in USD gut 10% zulegen, während die auf Euro abgesicherte Variante immer noch auf +9% Ertrag gekommen ist.
Die von uns empfohlenen Wohnimmobilienfonds sind beide mit -2,2% und -5% leicht im Minus. Bei beiden Fonds haben wir in diesem Jahr gesehen, dass sie Immobilien auch ohne großartige Kursdebakel verkaufen können, da sie Immobilien für mehr als 115 Mio. Euro verkauft haben. Bei vermieteten Wohnimmobilien, die in einem guten energetischen Zustand sind, wird uns von einer sehr deutlichen Belebung am Markt im Jahr 2024 berichtet. Somit gibt es begründeten Anlass zu Hoffnung, dass die Immobilienfonds demnächst wieder deutlich positiver laufen können als in den letzten 1,5 Jahren.
Der Goldpreis konnte in Euro gerechnet im Jahr 2024 bisher rund 30% zulegen. Viele vermögensverwaltende Fonds sind anteilig auch in Gold investiert und konnten davon profitieren. Auffällig ist, dass Goldminen in Relation zum Goldpreis nicht stärker gestiegen sind. In einer derartigen Aufwärtsbewegung konnten Goldminen in der Vergangenheit deutlich stärker zulegen, als der Goldpreis. In der seit Herbst 2022 laufenden Aufwärtsbewegung des Goldpreises hingegen, war die Entwicklung von Gold und Goldminen nahezu identisch.
In der nachfolgenden Grafik sehen Sie das Verhältnis von Goldminen zu Gold. Sollte der Goldpreis weiterhin auf dem aktuellen Niveau bleiben oder gar weiter steigen, dürften Goldminen ein deutliches Nachholpotential haben.
Quelle: www.mack-weise.de/finanzmarkt-update/september-2024 mit freundlicher Genehmigung von der Mack & Weise GmbH
Auch der Bitcoin konnte in 2024 weiter massiv zulegen und hat sich mehr als verdoppelt. Über die Sinnhaftigkeit und Praxistauglichkeit des Bitcoins kann man lange diskutieren. In der Investmentfondsbranche handelt es sich weiterhin um einen absoluten Nebenschauplatz, da es kaum Fonds gibt, die direkt in Bitcoin investieren können – auch wenn es in den USA inzwischen reine Bitcoin-Fonds gibt. Interessierte Anleger hierzulande müssen sich selbst die Bitcoins besorgen – was die meisten unserer Kunden eine gewisse technische Herausforderung bedeutet. Insgesamt weist das gesamte Segment der Kryptowährungen eine Marktkapitalisierung von rund 3 Billionen Dollar auf. Das ist zwar sehr viel Geld, aber in Relation ist es gerade mal so viel, wie die Bewertung einer einzigen hoch kapitalisierten Aktien in den USA. Der Kryptomarkt spielt somit in Summe kaum eine Rolle an den Finanzmärkten – auch wenn die mediale Aufmerksamkeit sehr hoch ist.
Finanzbazooka aus China
Im letzten Report schrieben wir:
»Potentielle Auslöser, bzw. ein sog. Trigger-Ereignis für eine erneute Dynamik, gibt es aktuell mehr als genug. Politische Entwicklungen – wie die US Präsidentschaftswahl, geopolitische Entwicklungen (dazu später mehr), Naturkatastrophen (auch dazu später mehr), technologische Entwicklungen, Staatsschuldenkrisen, soziale Unruhen – all das kann potenziell ein solcher Trigger sein. Ob diese Trigger dann positiv oder negativ sind….ist noch offen.«
In China sehen wir seit dem Herbst 2024 ein solches mögliches Trigger-Ereignis.
China hat Ende September die Finanz-Bazooka ausgepackt und eine sehr lange Liste an finanz- und fiskalpolitischen Maßnahmen verkündet, um der kriselnden Wirtschaft, dem Immobilien- und dem Aktienmarkt unter die Arme zu greifen.
Teile dieser Maßnahmen sind:
- Zinssenkungen und Absenkungen von Mindestreservesätzen
- Zinssenkungen für alle Hypotheken
- Rekapitalisierung von Banken
- Unterstützung von Lokalregierungen, sowie Konsumenten
- Unterstützung von Aktienkäufen, sowohl durch Finanzinstitutionen als auch durch Nicht-Finanzinstitutionen
- Erleichterungen bei Hypotheken-Vorschriften
- Ankündigung einiger weiterer Maßnahmen
Die Höhe der Summe all dieser Maßnahmen wurde von verschiedenen Banken und Analysten auf zwischen 800 Mrd. US$ und 1,6 Bio. US$ geschätzt. Die Deutsche Bank zum Beispiel schätzte die Summe auf 1,0 Bio. US$ - oder ca. 6% des China-BIPs. Da bereits weitere Maßnahmen für die nächsten Wochen und Monate angekündigt wurden und nach Veröffentlichung der Schätzung der Deutschen Bank weitere, zusätzliche Maßnahmen verkündet wurden, gehen wir davon aus, dass diese Schätzungen in den nächsten Monaten kontinuierlich angehoben werden.
Natürlich darf man sich als Außenstehender fragen, warum China jetzt diese Maßnahmen ergreift. Laut Staatsmedien ist doch in China alles in bester Ordnung. Es gibt weder Armut, Obdachlosigkeit, noch Jugendarbeitslosigkeit. Außerdem gibt es angeblich keine echte Immobilien- oder Bankenkrise, sondern nur ein paar vereinzelt »zu gierige« oder korrupte Manager.
Warum also dann so ein Maßnahmenpaket, wenn doch alles wunderbar ist? Die Realität scheint eine völlig andere und Chinas Führung muss regelrecht in Panik sein. Das Handeln der chinesischen Behörden folgt hier einem gewissen Muster – in dem man mehr oder weniger von einem Tag auf den anderen alles über den Haufen wirft und eine 180 Grad Wendung vollzieht. Wie auch bei Corona …. Hier wurden von einem Tag auf den anderen alle Maßnahmen eingestellt und plötzlich war Corona kein Thema mehr.
Auf uns wirkt es, wie der »Lehman-2008-Moment« Chinas, auch wenn einige sehr bekannte, deutsche Asset Manager die angekündigten Maßnahmen in Summe nur als marginal bezeichnen. Die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt packt ein Paket aus, welches nominal wahrscheinlich sogar das Größte ist, das die Welt bisher gesehen hat. Auch wenn es bereits Zweifel an der mittelfristigen Wirksamkeit dieser Maßnahmen gibt, so wird das Paket schon aufgrund seiner schieren Größe globale Auswirkungen haben. Ob es dann nachhaltig ist und ob daraus ein ähnliches Feuerwerk für Aktien und Immobilien oder ein volkswirtschaftlicher Boom entsteht, wie bei vergleichbaren Maßnahmen anderer Regionen – das ist sicherlich noch offen. Aber natürlich wird es zunächst stark unterstützen, wenn man viele hundert Milliarden gleichzeitig mit der Gießkanne über die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt schüttet. Finanziert wird das Ganze übrigens durch neue Schulden. Hier ist die chinesische Notenbank erstmalig über die bisher geltenden eigenen Grenzen gegangen. Auch das wird verschiedentlich sehr kritisch betrachtet, dürfte aber auf Sicht von einigen Monaten oder auch wenigen Jahren zunächst keine große Rolle spielen.
Chinesische Aktien sind in einer ersten Reaktion massiv um ca. 25-30% binnen weniger Tage angesprungen und haben wenige Tage später bereits wieder die Hälfte dieser Zuwächse abgegeben, um sich dann wieder etwas zu erholen. Trotz dieser Kursexplosion stehen chinesische Aktien in Summe immer noch deutlich unter den Höchstständen aus dem Jahr 2015 (!). Langfristig war der chinesische Aktienmarkt einer der schlechtesten globalen Aktienmärkte. Fundamental betrachtet ist der chinesische Aktienmarkt extrem billig. Sogar in Relation zu anderen Emerging Markets ist China sehr billig. Einige wenige Fondsmanager mit einem »konträren« Management-Ansatz haben vor der Ankündigung der Maßnahmen in den letzten Monaten bereits vermehrt chinesische Aktien gekauft.
Bei vielen Hedgefonds jedoch war noch Anfang September das Leerverkaufen des chinesischen Aktienmarkts die zweitgrößte Position (Verkauf von Aktien, die der Verkäufer nicht besitzt, sondern für eine bestimmte Zeit geliehen hat. Dabei wird auf einen fallenden Kurs spekuliert, zu dem man die Aktie wieder kauft und dem Verleiher zurückgibt.). Somit ist ein Teil der Kursexplosion wohl nichts anderes, als ein sogenannter »Short-Squeeze«: Die Leerverkäufer mussten sich schnell mit Aktien eindecken, die sie verkauft haben, weil der Preis entgegen ihrer Erwartungen nicht fiel sondern stieg.
Es ist durchaus wahrscheinlich, dass der chinesische Aktienmarkt nun für längere Zeit seine Tiefstkurse hinter sich gelassen hat. Ob nun für viele Monate oder gar Jahre rosige Zeiten für den chinesischen Aktienmarkt anstehen, ist jedoch noch offen.
Die Skepsis der internationalen Anleger gegenüber China ist extrem hoch. Man muss berücksichtigen, dass ein – vermutlich großer Teil des Geldes – nicht, wie bei ähnlichen geldpolitischen Maßnahmen in westlichen Ländern – direkt im Finanzmarkt, sondern auf Abwegen in die Taschen von Personen irgendwelcher autokratischen Regierungen landet, die mit der westlichen Finanzwelt nicht oder nur indirekt verbunden sind. Insofern muss man davon ausgehen, dass die Auswirkungen dieser Maßnahmen nicht den gleichen Umfang haben, wie die Gelddruck-Orgien in Japan, den USA oder auch Europa in den letzten Jahrzehnten. Trotzdem ist es ein massives Signal der chinesischen Regierung.
Bedenkt man, dass chinesische Aktien in den großen, globalen Indizes kaum enthalten sind, ist es nur schwer vorstellbar, dass riesige Volumen internationalen Kapitals sich nun direkt dorthin bewegen werden. Indirekt kann dies durch Umschichtungen von entwickelten Märkten zu Emerging Markets geschehen. In den Emerging Market Indizes hat China die höchste Gewichtung. Bedenkt man, dass Emerging Markets heute in Relation zu den Entwickelten Märkten so günstig sind, wie seit den 1970er Jahren nicht mehr, ist es dann doch vorstellbar, dass sich durch Transaktionen zu Gunsten der Emerging Markets, auch in China der Aktienmarkt nachhaltig unterstützt wird.
Der große MSCI Welt Index hat aktuell eine Marktkapitalisierung, die mehr als acht mal so groß ist, wie die Marktkapitalisierung des MSCI Emerging Markets Index! Betrachtet man die beiden Summen in Relation zueinander, dann ist klar, dass es keine große Verkaufswelle in den entwickelten Märkten des MSCI Welt geben muss, um den MSCI Emerging Markets – und damit indirekt auch chinesische Aktien – zu beflügeln. Bereits eine kleine Hochstufung der Gewichtung für Emerging Markets dürfte ausreichen, um einen merklich positiven Effekt zu bewirken.
Die verkündeten, chinesischen Maßnahmen sind ein Baustein, der geeignet scheint, für Aktien aus den Emerging Markets eine nachhaltige Trendwende einzuläuten. Die niedrigen Bewertungen in den Emerging Markets im Allgemeinen und die extrem niedrigen Bewertungen in China im Speziellen, sowie die Unterinvestierung der globalen Anleger in dieses Segment könnten auf mittlere Sicht dafür sorgen, dass die Gewichtungen von Emerging Market Investitionen auf globaler Ebene wieder angehoben werden und eine mehrjährige Outperformance von Emerging Markets gegenüber den entwickelten Märkten eingeläutet wird.
Über eine Beimischung von Emerging Markets und Frontier Markets sollte man auf jeden Fall nachdenken, wenn man in diesem Bereich noch nicht investiert ist.
Roboter-Technologie
Die Entwicklung von Robotern schreitet mit atemberaubender Geschwindigkeit voran. Vor allem humanoide Roboter haben bei den jüngsten Roboter-Messen hohe mediale Aufmerksamkeit bekommen. Dabei geht es weniger darum, dass die Roboter aussehen wie Menschen, Gesichter haben und menschliche Mimik nachahmen können, sondern vielmehr darum, dass Maschinen, die in etwa menschliche Proportionen und Gliedmaßen besitzen jetzt auch wirklich sinnvolle Tätigkeiten zu bezahlbaren Preisen leisten können. Noch ist »bezahlbar« hier ein sehr relativer Begriff, der sich zwischen 10.000 und 150.000 Dollar beläuft. Angesichts der rasanten Entwicklung dürften wir in nicht allzu ferner Zukunft sehr hohe Qualität und bezahlbare Preise für humanoide Roboter sehen. Humanoide Roboter werden auf Sicht massen- und alltagstauglich. Roboter in der Industrie und Logistik sind bereits weit verbreitet, in privaten Haushalten und bei kleineren Unternehmen beschränken sich Roboter bisher jedoch auf das Mähen des Rasens oder das Staubsaugen des Bodens.
Fonds für Roboteraktien sind seit vielen Jahren in vielen unserer Kundendepots und konnten sich bisher sehr positiv entwickeln. Auch in 2024 konnten diese Fonds zulegen, sie blieben aber im Vergleich zu anderen technologielastigen Fonds etwas zurück. Wir gehen davon aus, dass die Branche weiterhin überdurchschnittlich stark wächst und sich auf mittlere Sicht große Roboterproduzenten entwickeln werden (die es heute in dieser Form noch gar nicht gibt). Während wir bei vielen Tech-Aktien einen Hype sehen, der fundamental nur schwer zu rechtfertigen ist, sehen Roboter-Aktien in Relation sehr fair bewertet aus. Insofern halten wir weiterhin an Aktienfonds für Roboter-Aktien fest.
Ausblick: Weiter Aufwärts an der »Wall of worry«
Der amerikanische Aktienmarkt ist nach den meisten fundamentalen Kriterien weiterhin überbewertet. Die Masse der globalen Aktien ist dies jedoch nicht. Im Gegenteil – in vielen Regionen und Branchen sehen wir sehr günstige Aktien, deren fundamentale Geschäftsentwicklung jedoch sehr positiv ist.
Wir können nachvollziehen, dass viele Anleger von den aktuellen politischen und geopolitischen Ereignissen stark verunsichert sind. Der Anstieg von Gold und Bitcoin dürften zum Teil auf diese Verunsicherung zurückzuführen sein.
In der Finanzbranche spricht man gerne von der »Wall of worry« – der »Mauer der Angst«. Je mehr Anleger verunsichert und zögerlich sind, umso gesünder ist das für den Markt. Wenn alle Anleger optimistisch und voll investiert sind, wird es schwer neue Käufer für Aktien zu höheren Preisen zu finden. Wenn viele Anleger jedoch zweifelnd an der Seitenlinie stehen, ist das Potenzial für weitere Investitionen sehr hoch. Da reicht es dann schon, wenn die Situation sich »nur weniger schlimm als gedacht« entwickelt, dass Investoren scheibchenweise immer neue Gelder von ihren Cashkonten nehmen und in die Märkte investieren. Typischerweise wird der Anstieg auf der »Mauer der Angst« regelmäßig von ziemlich heftigen Korrekturen begleitet – so wie wir es bereits im April, August und September 2024 jeweils kurz gesehen haben. Solche Korrekturen sind jedoch gesund.
Natürlich könnte es nach dem Anstieg von 2024 im neuen Jahr auch mal zu einer größeren Korrektur kommen. Gerade für die Bewertung von US Aktien wäre das sogar wünschenswert.
Trotzdem dürfte mittel- und langfristig kein Weg am Aktienmarkt vorbeiführen. Wie wir schon so oft geschrieben haben: Wer, wenn nicht die Unternehmen soll am Ende »den Karren aus dem Dreck« ziehen? Und wer, wenn nicht die Unternehmen profitieren am Ende von Inflation?
Wir raten weiterhin zu einer hohen Aktienquote bei echter, breiter Streuung.
Abwicklungshinweise/Banken
Die Veränderung der Finanzbranche ist weiter im vollen Gange. Aktuell erhalten alle Kunden der Fondsdepotbank Post, weil die Fondsdepotbank von der FNZ Group übernommen wurde und jetzt die Zusammenlegung ansteht. Zunächst bleibt für Sie alles, wie gehabt. Wir rechnen damit, dass uns das Thema Bankenfusionen auch in den nächsten Jahren weiter beschäftigen wird. In diesem Zusammenhang würden wir uns auch nicht wundern, wenn Sie als Kunde wieder irgendwelchen Vertragsanpassungen elektronisch zustimmen müssen – auch wenn uns aktuell in dieser Richtung nichts bekannt ist.
Terminsache: Steuerliche Verlustbescheinigungen
Wie jedes Jahr hier der Hinweis zum Thema »Verlustbescheinigungen«: Sofern Sie bei einer Bank in der Vergangenheit steuerliche Verluste realisiert haben, werden diese Verlust bei der Bank in einem sogenannten »Verlustverrechnungstopf« weitergeführt und können mit zukünftigen Gewinnen verrechnet werden. Wenn Sie bei einer Bank einen Gewinn und bei einer anderen Bank einen Verlust realisiert haben, kann es sinnvoll sein, wenn Sie beides gegeneinander verrechnen lassen. Das ist möglich, wenn Sie sich die realisierten steuerlichen Verluste bescheinigen lassen. Dann »wandert« Ihr Verlustverrechnungstopf von der Bank zum Finanzamt und dort werden Gewinne und Verluste gegeneinander aufgerechnet. Bitte beachten Sie, dass sie eine solche Verlustbescheinigungen noch in diesem Jahr beantragen müssen. Wenn Sie eine solche brauchen, geben Sie uns bitte kurzfristig Bescheid. Stichtag für die Beauftragung zur Erstellung von Verlustbescheinigungen ist der 15.12.! Nach diesem Datum kann man keine Verlustbescheinigungen mehr beauftragen!
Wir wünschen allen unseren Kunden eine nicht zu stressige Vorweihnachtszeit, ein frohes Fest und schon jetzt einen guten Rutsch ins neue Jahr!