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Bulle und Bär

Kommentar globale Aggregate und regionale Komponenten

Die letzte Aktualisierung des Welt-Trend-Indikators liegt etwas über 2 Monate zurück.

In den letzten Wochen hat sich die Situation deutlich verschlechtert – wir stehen nun kurz vor einem echten Verkaufssignal.

Die Marktsituation stellt sich im Vergleich zu Anfang Juni wie folgt dar:

  • Globale Märkte in Euro: von 37 auf -1 = -38
  • Globale Märkte in US$: von 0 auf -11 = -11
  • Globale Märkte in Landeswährung: von 36 auf 20 = -16

Ein Blick auf die regionalen Komponenten (in US-Dollar) zeigt sich folgendes Bild:

  • Europa stieg von +7 auf +5 = -1
  • Asien fiel von 1 auf -5 = -6
  • Südamerika ging von -2 auf -6 = -4
  • Die Sonstigen fielen von -4 auf -5 = -5

Alle Indizes haben sich verschlechtert. Dabei zog sich diese Verschlechterung über mehrere Wochen hin, ohne, dass der globale Aktienmarkt in Form des MSCI Welt Index deutlich nachgegeben hat.

Genau diese Kombination sollte zumindest zur Vorsicht raten.

In den Jahren 2006, 2013 und auch im Herbst 2014 gab es einen schlagartigen Einbruch in den Teil-Indizes. Innerhalb weniger Tage rutschte der WTI jeweils massiv ab und ergab oftmals sogar ein Verkaufssignal. So ein schlagartiger Rutsch von sehr positiven ins neutrale oder gar negative Terrain ist mit hoher Wahrscheinlichkeit aber nichts anderes, als eine Korrektur. Die Welt verschlechtert sich nicht schlagartig von heute auf morgen. Die Emotionen der Anleger aber schon. Wenn die Emotionen aber abgekühlt sind, dann nehmen die Indizes wieder an Fahrt auf. Das war in diesen drei Fällen zumindest so. Trotzdem sollte man natürlich in so einer Situation Vorsicht walten lassen, schließlich ist es nicht so, dass wir mit dem WTI einen Indikator hätten, der bereits hunderte Signale geliefert hätte, auf die wir statistisch ganz klare Aussagen treffen können. Es ist eben ein Warnsignal. Deshalb sollte man es auch immer beachten.

Wie ist aber die Situation aktuell?

Ähnlich wie 1999/2000, 2007 oder auch 2011 hat sich die Situation nun über mehrere Wochen sukzessive kaum spürbar verschlechtert. Das ganze wird von fundamentalem Optimismus und einer ganzen Reihe von weiteren Warnsignalen begleitet. Die Indizes haben sich in Summe aber noch über Wasser gehalten.

In den ähnlichen Fällen folgte auf diese Verschlechterung dann eine richtige, ausgemachte Baisse. Noch sind zwei unserer drei WTI-Komponenten im positiven Terrain, es fehlen aber nur noch ganz wenige Punkte, bis die Mehrheit der WTI-Komponenten die Verkaufsmarke überspringt. Das kann theoretisch täglich passieren. Danach könnte es schnell gehen. Insofern ist aller höchste Vorsicht angebracht:


Wie bereits geschrieben gibt es noch eine Reihe von anderen Warnsignalen – schlecht laufende IPOs, Einzelmärkte, die bereits stark eingebrochen sind, nur noch eine geringe Anzahl von steigenden Aktien, Saisonalität, stark steigende Verschuldung der Aktiengesellschaften in Summe ohne entsprechendes Gewinnwachstum und und und.

Fazit:

Noch sind alle drei WTI-Indikatoren im statistisch positiven Terrain (auch, wenn nominal davon einer bereits negativ ist). Die Hausse könnte also weiter gehen. Die Struktur der Verschlechterung in den letzten Woche sollte jedoch Warnung genug sein. Es bräuchte nur einen kleinen Katalysator und schon käme es zu einem deutlichen Rutsch.

Höchste Vorsicht ist angesagt. Für den August wäre es nicht unüblich, dass sich die Situation zunächst erholt bis Anfang oder Mitte September, aber dann der entsprechende Knall kommt.