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Bulle und Bär
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Wenn Risiken reduzieren, dann jetzt!

Wie bereits in verschiedenen Veröffentlichungen und Präsentationen »angedroht« zeigen immer mehr Märkte deutliche Schwächesignale. In Deutschland und den USA ist das an den Aktienindizes NICHT erkennbar. Sobald man aber einen Blick weg von diesen Märkten wirft, werden die Warnsignale immer deutlicher.

Im »Spätwinter 2013« (April) haben viele Kunden bereits die Warnungen ernst genommen und erste Risikopositionen reduziert. Jetzt haben wir nicht nur »Warnsignale« sondern einige ganz ernste »rote Ampeln«.

Hier ein paar Charts von Mäkten, die dies verdeutlichen:

Es ist keine Aufwärtsdynamik mehr vorhanden – eher das Gegenteil in den meisten Märkten.

In den Hauptindizes sieht man erste Anzeichen einer Topbildung – nicht mehr das Frühstadium mit Warnzeichen, wie im April, sondern »richtige« Top-Bildungen.

Japan ist noch am ehesten ein Markt, dem man vom Chart her ein baldiges Ende der Korrektur prognostizieren würde – aber vermutlich wird der Markt danach nicht erneut so dynamisch ansteigen, wie vorher. Der erste, große Schub ist rum.

Was besonders auffällt – die bisherigen Highflyer Indonesien und Phillipinen, genauso wie Türkei kommen jetzt auch alle unter die Räder – und zwar heftig und massiv.

Hinzu kommen die weiter voranschreitenden Verschlechterungen im WTI – in allen Betrachtungsweisen.

Und der für mich »schockierendste« Chart ist folgender Vergleich – links etwas längerfristiger, rechts etwas kürzer fristiger:

Zu sehen ist jeweils der S&P 500 im Vergleich zum 30-jährigen-US-TBond. Im oberen Teilchart ist jeweils die aktuelle Situation, im unteren Teilchart die Situation kurz vor dem 1987er Crash. Beidesmal haben die Zinsen langfristige (!) Trendwenden gezeigt und sind in den ersten Anstieg übergegangen. Der 30-jährige Zinssatz in den USA hat vom Tief damals 38% zugelegt – von 7,1% auf 9,8%, der kurzfristige Zins (5Jahre) ist um 46% angestiegen.

Aktuell ist der lange Zins von 2,46% auf 3,29% um 34% angestiegen, der kurzfristige aber sogar von 0,551% auf 1,045% – um fast 90%! Der Aktienmarkt ist damals deutlich stärker gestiegen, als heute, aber die Tendenz war überall die gleiche. Das muss keinen Crash a la 1987 bedeuten, aber vielleicht eine Bewegung a la Sommer 2011.

In meinen Augen ist die Wahrscheinlichkeit für weiter steigende Kurse in den nächsten Wochen und Monaten sehr limitiert und auch ein Anstieg dürfte deutlich begrenzt und kaum handelbar sein. Ich sehe eher dei Möglichkeit eines »Schocks« – also ein kurzfristiges Ereignis das heftige Auswirkungen auf die Aktien- und Renten-Märkte haben kann. Die Betonung liegt hier vor allem auf KURZFRISTIG und HEFTIG.

Deswegen meine Bitte an Sie: Bitte überlegen Sie genau, ob Sie in den nächsten Wochen und Monaten stark verunsichert und nervös wären, wenn Sie im Spätsommer/Herbst feststellen würden, dass die meisten Aktien- und auch die Rentenfonds (!) um 10-15%, bzw. 5-10% gefallen sind. Wenn ja, dann sollten wir JETZT Gewinne sichern und die Depots erneut eine deutliche Stufe konservativer gestalten.

Was auf keinen Fall passieren sollte ist, dass wir JETZT nichts tun und dann NACH einem solchen Ereignis in Panik verfallen. Wenn es zu einem solchen Ereignis kommt, sollte man das Gegenteil machen – nämlich die Risiko-Quoten deutlich anheben. Ganz wichtig: Ich gehe aktuell nicht von einer generellen Trendwende aus. Sondern lediglich von einem heftigem, kurzfristigem Ereignis.

Auch sollten Sie überlegen, ob Sie es »ertragen« können, wenn Sie jetzt das Depot defensiver gestalten und NICHTS passiert und die Märkte vielleicht sogar weiter ansteigen.

Bitte überlegen Sie genau in welche Richtung Sie tendieren. Es kommt darauf an, was Ihnen wichtiger ist. Gewinne sichern und evtl. auf Chancen verzichten, dafür einen ruhigen Sommer haben oder »Augen zu und durch« oder die Erwartung, dass »ein bisschen Schwankung ganz normal« ist.

Tobias Kunkel

Geschäftsführer der IS&R GmbH, geprüfter Bankfachwirt (IHK), Technischer Analyst (CFT/DITA I +II)