Fest steht, dass das Virus in Summe für die Menschen nicht sonderlich gefährlich zu sein scheint. Von den 119.132 bestätigten Fällen (11.03.2020, 05:53 Uhr morgens) sind bereits 65.765 wieder genesen – mehr als 55%. Da von den 119.132 Fällen mehr als 40.000 jünger als vier Wochen sind, ist zu vermuten, dass in den nächsten Wochen viele weitere neu Genesene dazu kommen werden. Die »Letalität« – also die Sterberate liegt aktuell bei rund 3,5% (laut gemeldeten Fällen und Toten). Die bisherigen Erhebungen zeigen, dass ein Infizierter im Schnitt drei weitere Personen infiziert (die »Reproduktionszahl« oder das sog. »R0«). Kinder und Jugendliche scheinen so gut wie gar nicht betroffen zu sein. Ältere und Kranke hingegen umso mehr.
Das sind die guten Meldungen.
Zum Vergleich: Die normale Grippe hat ein R0 zwischen 1 und 2 mit einer Sterblichkeit von 0,1%.
Das Virus ist also weder hoch ansteckend – wie zum Beispiel die Masern, noch besonders tödlich, wie zum Beispiel Ebola. Trotzdem reichen diese Eckdaten, damit sich die Situation drastisch verschärfen kann.
Wer die mehrmals täglich stattfindenden Pressekonferenzen der unterschiedlichen Experten verfolgt, der weiß, wann die Virusepidemie endet: Das schnellste und Beste wäre, wenn ein Impfstoff und/oder ein Medikament gegen den Virus zur Verfügung stehen würde. Zwar wird viel geforscht und alle möglichen Durchbrüche vermeldet – aber Fakt ist, dass noch kein Mittel vorhanden ist. Also: Entweder man »trocknet« das Visus aus – das bedeutet, dass alle so lange zu Hause bleiben, bis der Virus nicht mehr da ist – was rein theoretisch ein Zeitraum von 3-4 Wochen bedeuten würde. Praktisch kann man aber keinen 100%igen Heim-Aufenthalt aller Menschen darstellen – also verlängert sich dieser Zeitraum sofort um mehrere Wochen. Oder wenn mehr als 2/3 der Bevölkerung bereits einmal infiziert waren. Soweit man bisher weiß kann man nicht ein zweites Mal an dem Virus erkranken – deshalb wäre es »gut«, wenn erstmal ein Großteil der Bevölkerung infiziert ist. Dann kann der Virus sich kaum mehr ausbreiten.
Das klingt zunächst einmal verlockend: Das Virus ist an sich nicht so schlimm. Für die meisten endet es mit ein paar Grippeähnlichen Symptomen und dann ist alles überstanden. Also lassen wir dem Virus freien Lauf und binnen weniger Wochen hat ihn jeder einmal gehabt und das Thema ist durch.
Hier kommen wir nun aber zum »Spiel der großen Zahlen«.
2/3 der deutschen Bevölkerung sind grob gerundet mehr als 50.000.000 Menschen. Bei einer Sterberate von 3 bedeutet das 1.500.000 Tote bei einer Sterberate von 3,5 – wie bisher – wären das 1.750.000 Tote. Das sind natürlich schockierende Zahlen.
Noch viel problematischer ist aber »der Weg dorthin«. Soweit uns die Informationen vorliegen müssen rund 20% der Infizierten im Krankenhaus behandelt werden. Das wären dann 10.000.000 Menschen. Die Zahl der Intensiv-Beatmungs-Betten kursiert seit gestern mit ca. 24.000 in den Medien. Die Zahl der vorhandenen Betten ist das eine – die andere Frage ist, wie viele dieser Betten sind grundsätzlich überhaupt frei? Man sieht sofort, dass das nicht geht. Wir sprechen hier nicht von einer »Überlastung« – sondern von einem völligem Kollaps des Gesundheitssystems. Durch die Berichte aus China, Korea und Norditalien bestätigt sich dieser Kollaps bereits bei Fallzahlen von ein paar Tausend Patienten. Wir reden aber in dem Szenario nicht von ein paar Tausend oder Hunderttausend – sondern von Millionen.
Das Szenario will also absolut niemand.
Also gibt es aktuell nur zwei andere Varianten. Die Austrocknung oder die Verlangsamung von R0. Beides bedeutet einen massiven Einschnitt in das öffentliche Leben. Da die Austrocknung in der Praxis vermutlich kaum möglich ist, konzentriert man sich auf die Verlangsamung. Ein Verlangsamung bedeutet aber auch, dass sich der Zeitraum über den wir bei der Bekämpfung des Virus sprechen, extrem verlängern wird.
Wir werden nicht binnen 3-4 Wochen den Virus abschütteln und dann wieder weiter machen, sondern es würde deutlich länger dauern.
Wenn der Virus sich weiter so ausbreitet, wie in den letzten 4 Wochen, dann haben wir rechnerisch Mitte April weltweit mehr als 1 Millionen Infizierte. Anfang Juni wären es 77 Millionen, Ende Juni mehr als 1 Milliarde Menschen auf der ganzen Welt.
Je kleiner das R0, umso länger wird es dauern.
Wir möchten nicht den Teufel an die Wand malen – wir nehmen einfach die vorhandenen Zahlen und rechnen damit.
Wie gesagt: Das Problem ist nicht, dass wir alle an dem Virus »sterben wie die Hunde«. Das Problem ist eine massive Überlastung oder ein Kollaps der Gesundheitssysteme.
Was ist also der einzig logische und richtige Schritt: Zu Hause bleiben und warten. Genau das wird gerade von der Politik initiiert. Nur müssen wir uns wohl darauf einstellen, dass wir alle viel länger zu Hause bleiben müssen, als wir uns das jetzt vorstellen können oder mögen.
Bis eine Mischung aus Therapie, Austrocknung und genügend großen Fallzahlen am Ende den Virus besiegt, werden nicht wenige Tage oder Wochen vergehen, sondern es wird Monate dauern. Ausnahme: Ein Heilmittel oder eine Impfung werden gefunden.
Wenn wir dieses Szenario nun im Kopf haben, stellt sich die Frage, welche Auswirkungen das auf die Gesellschaft haben wird? Wird die Handy-Generation einfach das Smartphone anschalten und sich dort berieseln lassen, wie es sonst auch der Fall ist – solange, bis man wieder raus darf? Werden die Familien mit lustigen Spieleabende die Zeit totschlagen? Werden Videostreaming-Dienste einen noch nicht dagewesenen Boom erleben – vermutlich auch.
Oder muss man sich darauf einstellen, dass einige Gruppen und Personen sich dem Ganzen verweigern oder sogar sich dagegen auflehnen? Wie wird die Versorgung der Bevölkerung geregelt? Wird es vielleicht sogar zu Aufständen, Plünderungen oder ähnlichen Szenarios kommen?
Das alles ist schwer zu prognostizieren – sicherlich abhängig von der Kommunikation mit der Öffentlichkeit, von Gruppendynamik, von Durchsetzungswille und -Macht der Behörden und vielem mehr.
Das alles sind keine sonderlich schönen Szenarien.
Die Volkswirtschaften werden natürlich massiv darunter leiden – nicht nur die Reise- und Eventbranche, wir man bisher denkt. Wenn das öffentliche Leben auf ein Minimum reduziert wird – über mehrere Wochen oder gar Monate, dann hat das natürlich einen stark negativen Effekt auf sehr, sehr viele Branchen. Da es sich bei dem Virus um einen exogenen Schock handelt und diesmal keine »Schuldigen« in Form von gierigen Managern, falscher Notenbankpolitik, korrupten Politikern oder maroden Banken zu finden sind, dürfte es relativ schnell zu einem Konsens in der Politik kommen, dass man alles tun kann, muss und wird, damit man die Volkswirtschaft rettet. Das sehen wir jetzt bereits nach wenigen Tagen: Zinssenkungen von Notenbanken, Sofortmaßnahmen bis hin zur Stundung privater Kredite in Italien – das alles wurde binnen weniger Tage in Gang gebracht.
Nehmen wir mal die Rettung der Banken und des Euros als Beispiel. Je nach Berechnungs- und Betrachtungszeitraum findet man stark unterschiedliche Summen. Ob man nun 750 Milliarden, 1,5 Billionen oder sogar 2,5 Billionen Euro annimmt (das ist die Range an zahlen, die wir mehrmals gefunden haben oder selbst nachrechnen konnten) – wir sprechen hier von ca. 1.400 bis 4.900 Euro pro Bürger in der EU. Man hat also einen gut vierstelligen Betrag pro Bürger aufgebracht um den Euro und das europäische Bankensystem zu retten. Wo wir jetzt mit dem Virus auf eine mindestens ähnliche, wenn nicht sogar schlimmere Situation zulaufen, kann man gegenüber den Bürgern kein Argument anführen, warum man nun nicht Hilfen in mindestens der selben Höhe aufbringen wird.
Neben einer Vielzahl an Massnahmen wir Kurzarbeit, Liquiditätshilfen, Garantien und ähnlichem, stellt sich für uns diesmal tatsächlich die Frage, ob nicht das sogenannte »Helikoptergeld« – also die gleichmäßige Verteilung einer Summe x auf jede Person in der Bevölkerung – die am besten funktionierende Lösung wäre, um am Ende die Wirtschaft wieder zu retten. Wir sprechen in Deutschland übrigens über einen Anteil von knapp 50% der Bevölkerung, die über gar kein Vermögen besitzen! Wenn dieser Anteil der Bevölkerung – der oftmals in niedrig bezahlen Jobs beschäftigt ist, die dann oft nur stundenweise abgerechnet werden – jetzt über Monate auch nicht mal mehr über dieses Einkommen verfügen kann – dann wird es ganz sicher zu sozialen Unruhen kommen in einem solchen Szenario. Also – bei aller Kritik – sofern der Virus nicht ganz schnell eingedämmt und besiegt ist, sollte man ernsthaft Helikopter-Geld erwägen. Natürlich muss das auch schnell wieder zurück geführt werden nach der Krise. Beim Erfinden von Steuern und Belastungen brauchen wir aber keine Vorschläge machen – da fällt der Politik immer was ein.
Was bedeutet das alles nun für Kapitalanleger?
Erstens: Die Zinsen sind in den letzten Tagen deutlich gefallen und werden noch weiter fallen. Somit steigen die Kurse von Staatsanleihen.
Zweitens: Aktienkurse sind massiv eingebrochen. Eine Rezession ist eingepreist.
Drittens: Die Krisenwährung Gold ist wieder »in«.
Was ist zu erwarten in den nächsten Wochen?
Das hängt natürlich stark davon ab, wie sich das Szenario entwickelt.
Logischerweise ist anzunehmen, wenn in den nächsten Tagen ein Impfstoff oder eine Behandlungsmöglichkeit gefunden wird, die schnell skalierbar ist, dann war das alles nicht mehr als ein kurzer, aber heftiger Spuk an den Anlagemärkten. Das wäre also der Best Case. Soweit wir es der Berichterstattung entnehmen, kann man auf Sicht von ca. einem Jahr tatsächlich erwarten, dass bis dahin ein Impfstoff zur Verfügung steht – aber nicht kurzfristig.
Der Worst Case sind ein Kollaps des öffentlichen Lebens, gepaart mit Sozialen Unruhen und allen anderen, negativen, nur vorstellbaren Ausprägungen. Sollte dieser Worst Case eintreten, dann werden wir mit 100%iger Sicherheit die Anwendung der Paragraphen §46 KWG, §314 VAG und §90 SAG erleben. Das bedeutet: Geld das man auf der Bank liegen hat, ist einfach weg. Eine Staatsgarantie auf Einlagen wäre hinfällig, weil diese Summen nicht zu stemmen sind. Versicherungsgarantien werden reduziert, werden komplett einkassiert oder in die Ferne Zukunft verschoben – auf gut Deutsch: Versicherungsvermögen sind auch weg. Der Börsenhandel wird ausgesetzt. Der Bankverkehr wird eingestellt. All diese Paragraphen existieren bereits – in einem Worst Case Szenario kämen sie alle auf einmal zum Einsatz.
Dann hätten danach quasi alle Leute nichts mehr. Die einzige Ausnahme sind diejenigen, die Sachwerte besitzen – die haben dann noch den Sachwert. Also das Haus, das Gold oder das Unternehmen. Sobald der Bank- und Börsenhandel wieder aufgenommen werden würde, können diese Leute wieder agieren – vermutlich haben sie alle gemessen am Wert dann deutlich weniger – aber lieber Weniger von Viel, als Nichts und gar nichts.
Da wir annehmen, dass weder der Worst Case, noch der Best Case geschehen wird, gehen wir von einem Szenario in der Mitte aus – welches sich zumindest aktuell auch so abzeichnet:
Hauptszenario: Das öffentliche Leben wird über Wochen oder gar Monate extrem reduziert. Die öffentliche Ordnung bricht aber nicht zusammen.
Viele Unternehmen und Privatpersonen werden Liquiditätsprobleme bekommen. Der Staat wird zumindest versuchen mit mehr oder weniger intelligenten und unkonventionellen Maßnahmen zu helfen. Trotzdem wird es zu einer Pleitewelle kommen – von dem kleinen Bäcker, der bisher das Ausflugboot von chinesischen Touristen mit Backwaren versorgt hat über mittlere Unternehmen, die zum Beispiel große Events veranstaltet haben bis hin zu Großkonzernen, die eigentlich völlig verzichtbaren Luxusgüter herstellen. Welche Branchen werden sehr wahrscheinlich unbeschadet oder nur mit leichten Kratzern davon kommen? Alle, die wir täglich brauchen. Versorger, Telekomunternehmen, Lebensmittelindustrie, Konsumwerte, Pharma, Immobilien. Wer wird von so einer Krise vielleicht sogar profitieren? Sicherheitsunternehmen jeglicher Art – wie Gesundheitssicherheit oder auch der klassische Objektschutz, alles was mit dem Zuhause-Bleiben verknüpft ist: Onlinehandel, Gaming, Lieferdienste, IT, vielleicht erleben wir ein Wiederaufleben des klassischen Buches oder der Brett- und Kartenspiele.
Bis hier hin haben wir wahrlich kein besonders positives Bild gemalt. Wir möchten auch nichts beschönigen. Die Situation erscheint ernst.
Was sind die Handlungsoptionen für Kapitalanleger?
Aus unserer Sicht ist es ganz klar: Das wichtigste ist die breite Streuung. Aktien, Anleihen, Immobilien, Gold. Auch bei den Strategien muss man streuen. Unterschiedliche Asset Klassen, Investmentansätze, unterschiedliche Manager. Zwar kann man in einem Börsensturm, wie wir ihn in den letzten Tagen erlebt haben nicht davon ausgehen, dass man so etwas unbeschadet übersteht – aber zumindest weiß man, dass man überwiegend in echte Sachwerte investiert ist.
In dem oben beschriebenen Szenario ist anzunehmen, dass die meisten Aktienkurse nochmal weiter zurück gehen werden. Selbst die Aussetzung des Börsenhandels ziehen wir ernsthaft in Betracht. Wenn zum Beispiel die Zahl der Erkrankten in Rechenzentren, Banken, Notenbanken oder Politik entsprechend hoch ist, ist bereits mit solchen Maßnahmen zu rechnen. Das wichtigste ist aber, was man für die Zeit danach erwartet ? Unternehmen und Unternehmer/innen sind die einzigen, die die Wirtschaft nach einer solchen Krise wieder nach oben bringen können. Nicht die Politik, nicht die Notenbanken, nicht irgendwelche Hilfsorganisationen – sondern nur und ausschließlich die Unternehmen und Unternehmer/innen werden es sein, kleine wie auch große – die bereit sind Risiken einzugehen, die Leidenschaft für ihre eigenen Produkte und Dienstleistungen haben, die Arbeitsplätze erschaffen oder sichern. Nur die Wirtschaft und niemand anderes wird »den Karren am Ende wieder aus dem Dreck ziehen« können.
Somit werden Aktien in der Zeit danach auch wieder ganz schnell zu den Gewinnern gehören.
Gut aufgestellte Unternehmen mit sauberen Bilanzen verfügen im Moment über hohe Dividendenrenditen. Selbst wenn die Krise sich wie oben entwickelt, haben diese Unternehmen die Kraft eine solche zu überstehen. Auch wenn die Gewinne dann rückläufig sind und Dividenden gekürzt werden müssen – die Unternehmen wird es auch in einem Jahr noch geben. Und welche Anlage will man in einem Jahr haben? Eine Staatsanleihe von einem Staat, der gerade wegen der Virusbekämpfung die Verschuldung massiv angehoben hat? Bankguthaben oder Versicherungsguthaben, die den Notfallparagraphen zum Opfer gefallen sind, deren Summen reduziert wurden, die geblockt oder stark negativ verzinst sind – oder doch lieber Aktien von Unternehmen, die nach einer Krise natürlich nicht mehr so saubere Bilanzen haben, aber immerhin Produkte und Dienstleistungen anbieten, die jeder dringend braucht und mit denen man einen Aufschwung von vorne beginnen kann.
Logisch weiter gedacht sind genau das die Szenarien, mit denen wir in den nächsten Wochen zu tun haben werden.
Inzwischen ist der Virus zu stark verbreitet und die Aktionsdynamik in der Politik zu hoch (berechtigterweise!), als dass wir davon ausgehen können, dass in zwei Wochen wieder alles vorbei ist. Noch vor rund zwei Wochen haben wir tatsächlich gedacht, dass das alles eingrenzbar bleiben kann – aber in den letzten zwei Wochen hat der Virus sich einfach zu stark ausgeweitet, als dass man das Korrektur-Szenario für die Märkte noch aufrecht erhalten kann.
Trotzdem raten wir aus den oben genannten Gründen NICHT dazu alle Aktienfonds zu verkaufen. Das mag zwar der erste logische Schritt sein, allerdings muss man überlegen, was man alternativ mit dem Geld macht. Bankkonten können in diesem Szenario sehr gefährlich sein. Und wie ebenfalls oben beschrieben, wird sich sehr schnell nach dem Rückzug des Virus wieder ein normales Leben einstellen und die Unternehmen werden wieder profitabel arbeiten – die Aktienkurse werden sich dann auch wieder schnell erholen. Vielleicht wird es einige Zeit dauern, bis wir die Kurse wieder sehen, die wir vor 4 Wochen an den meisten Märkten noch hatten. Aber es sind eben Sachwerte – und das ist das Hauptargument aus unserer Sicht.
Wer in verschiedenen Asset Klassen mit verschiedenen Managern und verschiedenen Strategien investiert, der bekommt auch unterschiedliche Resultate in seinen Anlagen. Das zeigt sich bereits jetzt nach wenigen Tagen mit stark fallenden Aktienkursen.
Die Aktienkurse an den großen Märkten sind seit dem 18.02. sind im Mittel um mehr als -16% gefallen. Wir haben Ihnen die Tabelle in der rechten Spalte erstellt in der sie 13 große Aktienindizes, den deutschen Bund-Future, sowie 33 verschiedene Investmentfonds finden.
Genau diese 33 Investmentfonds, die sie hier sehen, bilden zusammen 90,78% aller Investitionen all unserer Kunden bei uns im Hause ab – lediglich Cash-Guthaben sind nicht in dieser Berechnung enthalten. Die Wahrscheinlichkeit, dass Sie in dieser Liste auf Fonds stoßen, die Sie auch im Depot haben, ist also relativ hoch. Obwohl es sich überwiegend um Aktienfonds oder um dynamische – also aktienlastige, vermögensverwaltete Konzepte handelt, liegt der volumens-gewichtete Verlust bei all diesen Produkten in Summe »nur« bei -8,03%.
Dabei stehen in dieser Liste 15 reine Aktienfonds, 10 dynamische und tendenziell aktienlastige Fonds, 5 Fonds mit hohen Aktienanteilen, aber sehr defensiven Strategien und 3 Immobilienfonds.
Wir möchten an dieser Stelle nicht auf die Fonds im Einzelnen eingehen.
Die Fonds haben es aber entweder durch deren Strategie, deren Inhalte, deren Handelsmodelle oder aufgrund von Absicherungsmaßnahmen geschafft in dieser Zeit die Hälfte des Verlustes der Aktienmärkte zu vermeiden.
Da wir wissen, dass einige dieser Fonds entweder auf Cash oder Gold oder Absicherungen sitzen, andere Fonds kaum oder gar nicht von dem aktuellen Ausverkauf betroffen sind, stimmt es uns sehr zuversichtlich, dass diese Ergebnisse durchaus auch wiederholbar sind. Sollte es also zu weiteren Ausverkäufen kommen – was unter den obigen Szenarien durchaus anzunehmen ist – werden die Verluste wieder nur anteilig auf die Kundendepots durchschlagen. Wenn die Fondsmanager dann zu einem Zeitpunkt x die Absicherungen lösen oder ihr Cash nutzen, um die Aktienquoten wieder zu erhöhen, dann dürften die Fonds in Summe nach Beendigung der Krise deutlich stärker an einem Anstieg der Börsen partizipieren, als jetzt beim Einbruch der Börsen.
Insofern denken wir, dass unsere Kunden in Summe allen negativen Meldungen zum Trotz gut aufgestellt sind !
Auf Sicht von wenigen Tagen und Wochen erwarten wir weitere Turbulenzen an den Märkten. Auf Sicht von mehreren Monaten erwarten wir unter dem oben dargestellten Szenario aber wieder deutliche Lichtblicke und Aufwärtsbewegungen.
In der Zwischenzeit sollten Sie besonnen agieren, viel zu Hause bleiben und falls Sie nervös veranlagt sind vielleicht nicht so oft auf die Börsenkurse schauen. In einigen Monaten wird der Virus-Spuk tatsächlich vorbei sein und wir werden verwundert auf diese Zeiten zurück schauen. Ob wir dann alle geimpft sind, infiziert waren oder den Virus ausgetrocknet haben – das hängt vor allem auch von unserem Verhalten ab.
Wir wünschen Ihnen eine friedliche und gesunde Zeit und vermuten, dass wir dieses Jahr wahrscheinlich auch noch einen vierten und fünften Markt-Report schreiben werden müssen – nachdem wir im Jahr 2019 ja nur einen einzigen geschrieben haben.
In diesem Sinne, viel Spaß beim häuslichen »Sit-In«!