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Bulle und Bär

Kommentar globale Aggregate und regionale Komponenten

Die letzte Aktualisierung des Welt-Trend-Indikators ist bereits über drei Monate her.

Die Marktsituation stellt sich im vergleich zu Mitte April wie folgt dar:

  • Globale Märkte in Euro: von 33 auf +32 = -1
  • Globale Märkte in US$: von 42 auf 30 = -12
  • Globale Märkte in Landeswährung: von 38 auf 32 = -6

Die Indikatoren blieben lange Zeit stabil, bzw. sind sogar noch weiter gestiegen. Seit Mitte/Ende Juni beginnen sie nun langsam zu fallen. Noch stehen alle drei Teil-Indikatoren deutlich über ihren Jahres-Anfangsständen und liegen deutlich im »grünen Bereich«.

Diesmal ist ein Blick in die regionalen Komponenten sehr aufschlussreich.

Zur Erinnerung: Die regionalen Komponenten werden ausschließlich auf Basis von US-Dollar-Indizes berechnet.

Die Teilindikatoren für Europa fallen stark, wohingegen Asien und Südamerika stabil bleiben und jeweils (nahe) am Anschlag sind.

Grund dafür ist natürlich zum einen die Schwäche des Euros zum Dollar, aber natürlich auch die wieder deutlich gefallenen Kurse in Italien, Spanien und Portugal setzen diesem Indikator zu. Flackert die Eurokrise wieder auf oder droht sogar eine sogenannte »Echo-Krise«?

Deutschland ist – auf Basis des MSCI Deutschland in US-Dollar – per unserer Definition nicht mehr im Aufwärtstrend, sondern lediglich im neutralen Bereich. Ebenso Frankreich, Polen, die Niederlande und auch Irland.

Italien und Spanien können sich dank der bis in den Juni hinein sehr positiven Performance bislang gerade noch »über Wasser halten«. Viel fehlt aber auch hier nicht mehr, um ins neutrale Lager zu rutschen.

Ein Kursrutsch von durchschnittlich 5% würde geschätzt einen Zuwachs von 7 Titeln im negativen Lager bedeuten. 12 Titel würden ins neutrale Terrain abgestuft. Somit würde der Indikator auf US-$-Basis auf +11 kollabieren. Das wäre drastisch, wäre aber gleichzeitig im langfristigen Vergleich immer noch im positiven Bereich.

Somit ist also Vorsicht angesagt, aber zu große Vorsicht zu vermeiden.

Wer bereits investiert hat, der sollte hier auf größeren Gewinnen sitzen und kann die nächsten Bewegungen zunächst ruhig betrachten.

Wer Neuengagements plant, der sollte aktuell vorsichtig sein bei den Wackel-Kandidaten – also v.a. in Europa. Bei einigen Emerging Markets ist zu beobachten, dass die langfristigen Trends gedreht haben, die Märkte sich zudem in einem gültigen Aufwärtstrend befinden und große Stärke beweisen. Hier sind Indien, Indonesien, Türkei, Brasilien, Thailand, Südafrika und bedingt auch Taiwan  zu nennen und rohstoffreiche Ländern wie Kanada, Australien oder Peru. Nicht dazu passen die Preisentwicklungen bei den Rohstoffen. Metalle halten sich ganz gut, Energierohstoffe durchleben weiter ein trendloses Gezappel und Agrar-Rohstoffe sind in den letzten Wochen regelrecht kollabiert.

Man kann somit hoffen, dass die Aktienkurse Vorboten von wirtschaftlichem Aufschwung und in der Folge auch steigenden Rohstoffpreisen sind und die dortigen Bewegungen nur die letzten Bereinigungen waren. Aber als langfristiger Investor kann man die definitiven Preissignale auch abwarten und sich solange eher auf die anderen, erwähnten Märkte stürzen.