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Bulle und Bär

Kommentar globale Aggregate und regionale Komponenten

Die letzte Aktualisierung des Welt-Trend-Indikators erfolgte vor drei Monaten. Die Marktsituation stellt sich im vergleich zu Mitte November wie folgt dar:

  • Globale Märkte in Euro: von 26 auf 38 = +12
  • Globale Märkte in US$: von -4 auf 0 = +4
  • Globale Märkte in Landeswährung: von 31 auf 36 = +5

Angesichts der ständig neuen Rekorde im DAX-Index, könnte man meinen, dass die WTI-Teilindizes durch die Decke gegangen sind. Das ist aber nicht der Fall. Gerade in Dollar gerechnet, gab es keinerlei Veränderung und der Teilindex befand sich die ganze Zeit unterhalb der Verkaufsmarke. Lediglich in Euro und in Landeswährung kam es zu Verbesserungen.

Sehr interessant ist der Blick auf die regionalen Komponenten. Aus Sicht eines Dollarinvestors sind alle Regionen überwiegend in einem Abwärtstrend – lediglich in Asien scheinen sich noch ein paar wenige Märkte zu halten.

 

Noch interessanter ist der Blick auf die einzelnen MSCI Länderindizes. An der Spitze befindet sich hier der MSCI Philippinen – der liegt 9,8% oberhalb seines langfristigen Aufwärtstrends, danach kommen Argentinien mit 8,3%, Indien mit 8,0%, China mit 7,6% und mit 5,9% die USA und Ägypten. Alle anderen sind weniger als 5% oberhalb der Aufwärtstrends. Das bedeutet, wenn die Märkte im Schnitt um 5% fallen oder der Dollar um 5% steigt, dann wäre bis auf die oben genannten Märkte kein einziger Markt mehr in einem Aufwärtstrend.

 

Auf der unteren Seite der Rangliste sieht es ganz anders aus:

Griechenland muss fast 35% zulegen, um zu einem Kaufsignal zu kommen (allerdings fällt die Triggerlinie natürlich stark, so dass sich dieser Abstand ständig verringert), Kolumbien und Portugal müssen über 25% zulegen, Brasilien 20% und Russland über 20%; weiteren 15 Märkten würde eine Veränderung von +5% für den aktuellnen Status auch noch nichts helfen.

Aus Dollar-Sicht kann sich hier also vieles weiter verschlechtern. Allerdings muss man auch berücksichtigen, daß ein Anstieg der Märkte um 5% oder ein Währungsverlust des Dollars um 5% sofort das positive Lager um 10 Titel füllen würde und somit der WTI auch insgesamt ein Kaufsignal für Dollar-Investoren geben würden.

Die blaue Linie in der Grafik zeigt an, wieviele Märkte (hier wieder die Indizes auf Dollar-Basis) sich beim aktuellen Stand (»0«) in einem Aufwärtstrend befinden, die rote Linie zeigt an, wieviele Märkte sich in einem Abwärtstrend befinden. Der grüne Balken ist die Differenz aus beiden. Rechts und links sieht man, wie stark sich diese werte verändern würden, wenn die einzelnen Indizes im Schnitt um -5%, -2,5%, +2,5% oder +5% verändern würden.

Fazit

Die Finanzwelt ist dominiert von Dollar-Investoren.

Diese hatten international in den letzten Wochen und Monaten wenig Freude. Die heimischen Märkte in den USA befinden sich jedoch auf Rekordkurs oder zumindest in der Nähe davon. In vielen »Nicht-Dollar-Ländern« gab es ebenfalls Rekordstände oder zumindest Mehrjahres-Hochs zu vermelden. Das ganze trifft auf relativ starke Wirtschaftsdaten, die in den nächsten Wochen noch stärker werden dürften – siehe EcoSentix von dieser Woche zu Europa. Für den Dollarinvestor wurden die nicht-Dollar-Märkte in den letzten Monaten beständig billiger – aufgrund des starken Dollars. Eine stärkere und größere Gegenbewegung scheint im Dollar anzustehen. Das ist sowohl technisch zu »erahnen«, als auch anhand von Konjunktur-Frühindikatoren. Gleichzeitig dürften viele Unternehmen ausserhalb der USA extrem gute Zahlen veröffentlichen.

Was wird der Dollar-Investor als eventuell in den nächsten Tagen und Wochen machen? Mich würde es nicht wundern, wenn er ein paar seiner Dollars-Anlagen (vielleicht T-Bonds und T-Bills) verkauft und damit im Ausland auf Einkaufstour an den Aktienmärkten geht.

Ich interpretiere die Lage insgesamt also eher positiv!

Natürlich darf der Hinweis nicht fehlen, dass die Situationen in der Ukraine und Griechenland geeignet sind um quasi minütlich das Bild massiv zu verfinstern. Bisher taugen Sie aber eher als »Mauer der Angst« an der die Märkte sich empor angeln …