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Bulle und Bär

Kommentar Aktualisierung

Im Vergleich zur Aktualisierung vom Februar sind die meisten Renditekennziffern deutlich gesunken. Auffällig ist hier vor allem der gesamte Bereich von Hochzins-Unternehmensanleihen. Hier sind die Renditen um 1,0% bis 1,92% gefallen. Mit diesem deutlichen Verfall der Rendite ging seit Jahresanfang in diesen Fonds aber auch ein Kursgewinn zwischen 5,8% und 10,4% einher. Im Vergleich zu den Hochpunkten aus dem letzten Sommer liegen die meisten dieser Fonds nun rund 2-4% im Gewinn, lediglich zwei Fonds stehen noch 1-2% unterhalb dieser Marken.

Die Frage für den Investor lautet nun, ob das Segment der Hochzinsanleihen durch diesen Anstieg nicht mehr attraktiv ist. Die Fonds werfen aktuell im Schnitt immer noch jährlich rund 5% mehr Ertrag als die Umlaufrendite in Deutschland ab.

Fundamental zeigen sich die Unternehmen sehr gesund, die Verschuldung wurde zurück geführt und die Ausfallraten sind weiterhin sehr niedrig. Ähnlich sieht es auch im Segment der Saatsanleihen aus Emerging Markets aus. Diese bringen aktuell im Schnitt rund 4% mehr Ertrag.

Betrachtet man diese Daten im Verhältnis zu den Anleihen der "entwickelten" Industrienationen, dann muss man sich schon die Frage stellen, ob alleine die hohe Liquidität der Anleihen einen derartigen Sicherheitsaufschlag für Bunds und Bonds rechtfertigt. In den Industrieanleihen haben wir gerade den größten Ausfall der Geschichte gesehen (Griechenland), zusätzlich steigt die Verschuldung der Länder weiterhin massiv an, die Volkswirtschaften wachsen nur gering oder befinden sich sogar in der Rezession und die Defizite sind teils astronomisch hoch.

Vor diesem Hintergrund ist eine diversifizierte Investition in globale Unternehmensanleihen verschiedenster Kreditqualitäten und in Staatsanleihen aus den Emerging Markets vermutlich langfristig die sicherere Variante, als eine Investition in einen Korb von Staatsanleihen aus Industrienationen. Inwieweit der einzelne Anleger damit auch Währungsrisiken eingehen will, das hängt vor allem von der Risikobereitschaft, als auch von seinem grundsätzlichen Vertrauen in seine jeweilige Heimatwährung ab.